Es
begab sich zur Zeit von Kaiser August dem 35., als das österreichische
Großfürstentum gerade auf Schachbrettbreite erweitert
worden war, da begab sich Josef von un zu Kartoffelsterz aus seiner
Wiener Heimat auf Gesellenreise ins ferne Germanien. Weit ist er
nicht gekommen, als er auf die Großherzogfamilie Figel von
der Weidenbrauerei traf, deren hübsches Töchterlein gerade
dem Turm entronnen war.
Nach
einem festlichen Mal zeigte gerade dieses schüchterne Töchterlein
dem Wiener Gesell ihre selbstgestickten Tisch- und Taschentüchlein.
Der Wiener Geselle malte sich derweil aus, wie er seine güldenen
Ringlein auf selbstgestickten Kissen aus rotem Samt besser dem König
zeigen könnte. Also zog er mit dem schüchternen Töchterlein
weiter seines Weges, inmitten der Kriegswirren des 3. Reiches. So
sehr verehrte er sein Trüdelchen, daß er von seinem großösterreichischen
Glauben abschwor und die germanisch-schwäbische Gemeindebürgerschaft
annahm. Nach dem Kriege endlich war es soweit. Klein-Trüdelchen
und Holzköpfchen-Beppi feierten Hochzeit mit allem Prunk, lebende
Speisen liefen zum festlich gedeckten Rosenthal-Tische, Schwarz-Töffelchen
mit sechsbeinigen Linsen vereinten sich lustig in den linksdrehenden
Jo-Kurt-Kulturen.
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Oh
weh, wie wurde dann Klein-Trüdelchen geplagt, als der Geselle
- voll des Tatendranges - schon wieder von dannen zog in die Gefilde
der eidgenössischen Zünfte. An dem großen See der
vier Wälder ließ man sich nieder, Trüdelchen kam
dann zweimal nieder. Brathering und Backfisch hießen die Kleinen,
die das große Luzern dann unsicher machten. Diese Mentalität
widersprach jedoch eidgenössischer Hof- und Hauskunst. Da verkleckerten
die zwei Plagen die blank gebohnerten Holzstiegen, die unter der
Last der rekordverdächtigen Wäsche-Wasch-Aufhäng-Aktionen
von Trüdelchen doch arg ächzten und knarrten, was wiederum
das Mittagsschläfchen der Mitbewohner arg störte. Dies
konnte sich die schweizerische Obrigkeit nicht länger bieten
lassen, so daß er Holzköpfchen-Beppi und die Seinen aus
dem Schweizer Ländchen verbannte.
In
dem darauffolgenden Erholungsurlaub in der Kurklinik vom Adler-HochIandkäse
wurde endlich der langerwartete Puddinghalter Eberhard von Karlsberg
zur Welt. So richtig war er jedoch nicht nach dem Geschmack der
Familienoberhäupter, denn er wurde regelmäßig -
bei Wind und Wetter - in seinem offenen Sportwagen nach Balkonien
abgeschoben.
Holzköpchen-Beppi
wurde das Gekreische am heimischen Herd nun doch zuviel, so daß
er wieder mal das Weite suchte. Diesmal fand er in der Nähe
des Domsteines zum schwarzen Portal bei Treveris eine neue
Werkstatt, wo er seinem güldenen Gewerbe frönen konnte.
In dieser glücklichen Zeit bescherte ihm Trüdelchen dann
seinen 2. Stammhalter, der jedoch später nichts besseres im
Sinn hatte, als ihn - den königlichen Meister - um die blauen
Tiefen der häuslichen Seenplatte zu jagen.
Dies
war allerdings schon zu den Eurener Zeiten, als Fürst Beppi
schon sein eigenes Schlößchen in gemeinsamer Arbeit erbaut
hatte. Während im Schweiße ihres Angesichtes die vier
Nachkömmlinge noch die Feinarbeiten an dem Schloßpark
erledigten, zog sich Fürstin Trüdelchen ab und zu zu Kuren
etwas zurück.
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Just in diesen
Zeiten versuchte Fürst Beppi seinen Nachkömmlingen die
Kunst wienerische Küche - Kartoffelsterz, Erdäpfelstampfergulasch
und Papierfischen -beizubringen. Da dies weniger von Erfolg gekrönt
blieb, machte er sich wieder auf Wanderschaft ins Westfälische.
Nun blühte
neben Trüdelchen auch die Rasselbande auf, wobei sich die drei
älteren der Nachkömmlinge zunächst mit dem Versilbern
von gefundenem Altglas und mit handgestempelten Schmuckkarten über
Wasser hielten. Prinzessin Margret I. versuchte sich neben pädagogischen
Lehren auch der rengsdörfischen Tanzkünste. Prinzessin
Mary II. verliebte sich nach anfanglichen Verirrungen in napoleonischen
Unterkünften in ein niederbayrisches Posthörnchen, der
eigentlich in Stuttgart die große Goldprinzessin gesucht hatte.
Prinz Karolus der Nullte, versuchte sich in priesterlichen Gewölben,
fand dort den Wein und ward lange Zeit nicht mehr gesehen. Hermann
von Zweitakter suchte nach neuen Treibstoffen in Kupferleitung,
mußte jedoch die Erfahrung machen, daß sich Zweiräder
unter Wasser auch nicht konservieren lassen. Während er dann
vom heimischen Lichtnetz enttäuscht im Schwabenländle
neue Ideen suchte, machte sich Prinz Karolus auf die Suche nach
einem kurvenfesteren Fahrzeug, das auch spät nachts alleine
den Weg ins Bergische Land fand. Dabei lief er so vielen Gaunern
über den Weg, daß er dabei auch noch seine neue Arbeit
fand.
Nun waren das
Fürstenpaar wieder alleine. Während Holzköpchen-Beppi
eine eigene Goldgrube im heimischen Reuland-Reich eröffnen
wollte, zog es Fürstin Trüdelchen wieder ins Reich der
Hexenkünste und Wunderheiler. Doch die Zeit hatte sich gewandelt,
aber Trüdelchen - pfiffig wie eh und jeh - zog in das unermeßliche
Reich der Beutelschneider und Seelenverkäufer ein, wo sie sich
eine Lebenstellung ergatterte und damit der heimischen Leere entfloh.
Zwischenzeitlich
hatte sich Fürst Beppi zur Ruhe gesetzt. Im Anflug eines vierten
Frühlings versuchte Holzköpchen-Beppi seinem Trüdelchen
mit einem heißen Ofen zu imponieren. Genervt durch die permanenten
Abflüge bei den Kavalierstarten wandte sich Trüdelchen
dem zweirädrigen Fürsten ab und suchte eine neue Heimat
inmitten gleichgesinnter Wanderfreunde.
Während
ihre Wanderschaften immer weitläufiger und abenteuerlicher
wurden, bettete sich Holzköpchen-Beppi zur letzten Ruhe.
Nun erfüllte
sich Trüdelchen noch einige Jugendträume, der Boden ihres
Salons wurde holzvertäfelt, die Wasseraufbereitung ihrer Bäder
wurde elektrisiert, ihre Schlafkemenate wurde mit Berberteppischen
ausgelegt, ihr heißgeliebter Gasherd einen neumodischen elektrischen
Nebenbuhler und ihre Hausangestellten endlich eine Dachwohnung.
Nachdem ihre
Hausangestellten endlich durchgehend ihr Schlößchen pflegen
konnten, begab sie sich auf Erkundigungstouren durch die ganze weite
Welt.
Nun haben wir
lange genug in der Mottenkiste gekruschelt und möchten nun
einige persönliche Worte an unsere Fürstin Trüdelchen
richten:
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lange, erfüllte Jahre, ach du Schreck die Jugend und der
Lack sind weg.
Knochen
krachen, Muskeln schmerzen, manchmal hast Du's mit dem Herzen
doch
das eine sollst Du wissen ohne Dich da wär'n wir aufgeschmissen
Für
alles was Du tatest, hab Dank bleib gesund und werd nicht krank
Du
bist doch unser bestes Stück und wir wünschen Dir
viel Glück !! |