Opfer Auto
 

Das Auto hat in unserer modernen Gesellschaft einen besonderen Stellenwert. Es wird geliebt und gehasst. Letzteres zeigt sic mit unschönder Regelmässigkeit bei sogenannten Ausschreitungen, wenn Autos demoliert, umgestürtzt und angezündet werden. Nun hat aber die Gewalt gegenüber dem Auto eine neue Dimension angenommen: Sie richtet sich jetzz sogar gegen das eigene Vehikel.

Im englischen Gloucester kriegte Craig Lambert seinen acht Jahre alten Ford Sierra Saphire nicht flott. Was tat der Unglücksrabe? Er eilte ins Haus, schnappte sich seine doppelläufige Beratta-Flinte, kam zurück und feuerte zwölf Schrotladungen in das unbotmässige Fahrzeug. Von Nachbarn alamiert, eilte ihrerseits die Polizei herbei und riegelte die Strasse ab, bis der der Amokschütze aufhörte. Dann wurde Mr. Lambert verhaftet und kam vor Gericht: Er habe einen verbrecherischen Anschlag verübt, mit dem Vorsatz, Leben zu gefährden.

Alles in allem kam Mr. Lambert jedoch glimpflich davon, denn abgesehen davon, dass sein Auto nur noch Schrottwert hatte, liess die Staatsanwaltschaft die Anklage wieder fallen. Das Leben eines Autos wurde also noch nicht dem Leben eines Menschen gleichgestellt. Wenn das Beispiel von Mr. Lambert allerdings Schule macht, wird der Gesetzgeber nicht umhin können, ein Autoschutzgesetz zu erlassen.