Dinge der Woche: Die Umfragewerte der AfD
sinken schneller als die Infektionszahlen und Deutschland ist
wieder eine Reise wert. Höchste Zeit, den Urlaub or die nächste
Demo zu planen.
Bei all dem Corona-Gedöns
wäre beinahe übersehen worden, dass es seit kurzem in der Statistik
des Innenministeriums über politisch motivierte Kriminalität
eine neue Kategorie gibt: "Deutschfeindliche" Straftaten.
Spannend. Man fragt sich, in welchem Aktenschrank kommt die
Anzeige, wenn etwa ein Schwarzer mit deutschem Pass rassistisch
angegriffen wird. In den deutsch- oder fremdenfeindlichen oder
in jenen mit der schlimmeren Aufschrift "Wen interessiert's?".
Sind die kürzlich erhobenen miesen Umfrageergebnisse für die
AfD nun deutschfeindlich oder deutschfreundlich oder gar von
ihren politischen Feinden schlichtweg erstunken und erlogen?
Kommt demnächst die Helmpflicht für Deutsche mit Sesshaftigkeitshintergrund?
Und wo steckt eigentlich dieser Leitkulturbürger Friedrich Merz,
wenn man ihn mal braucht? Nichts genaueres weiss niemand nicht.

Nur
eines ist sicher. Der Urlaub 2020 steht vor der Haustür wie
bestellt und nicht abgeholt. Und viele Deutsche mit und ohne
gesunde Hautfarbe suchen nach geeigneten Ferienunterkünften,
wo sie die Strapazen des Homeoffice und den ständigen Anblick
des eigenen Lebensabschnittpartners mit Brut schnellstens vergessen
können.
Apropos Deutschfreundlichkeit.
Schon aufgrund der wahrhaft üppigen Kindertrostpreisprämie aus
dem Milliardenleichten Konjunkturpaket der grossen angstneurotischen
Koalition und wegen der von Donald Trump verhängten Einreisebeschränkungen
für die Vereinigten Staaten (Ku-Klux-Klan-Maskenpflicht für
Alte Weisse) wird Deutschland als Reiseziel dieses Jahr so gefragt
sein wie zuletzt nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht.
Möglicherweise hat die spürbare Deutschlandliebe aber auch mit
der neuen Sehnsucht der Inländerinnen nach dem heimischen Herd
zu tun. So zumindestens denkt sich das in einem beinahe akzentfreien
Bayerisch die scherzkonserative Katholikin Gloria von Thurn
und Taxis in ihrem Fürstinnenköpfchen zusammen. Endlich sagt
es mal eine: Corona ist gut für die Emanzipation des Mannes
und den hiesigen Fremdenverkehr. Oder heisst das jetzt auf Genderneusprech
Fremdinnenverkehr? Auch Weisswurscht.
Interessant
jedenfalls sind gerade jetzt Unorte und Übersehenswürdigkeiten,
die von Biodeutschen noch nicht überlaufen sind wie etwa Restaurants
kurz vor der Betriebsaufgabe. Oder der insolvente innerstädtische
Einzelhandel. Der Kölner Dom. Oder der für seine südländischen
Privatfeiern viel gerühmte Göttinger Corina-Tower, aus dem die
Viren und Kartoffeln auf Journalisten (Helmpflicht) nur so fliegen.
Und das leer gefegte, idyllisch verwachsene Hirnkammergut von
einem vorgeblichen Verschwörungsveganer wie Attila Hildmann.

Ebenfalls
attraktiv für pandemiegestresste Städter in geistiger Kurzarbeit:
Demonstrationen gegen oder für irgendetwas. Wobei zu beachten
ist, es gibt gute (keine Einschränkungen) und es gibt schlechte
(Maulkorbzwang)! Dabei sein ist alles. Wer mit seinem Campingstuhl
und Pappschild zu eine guten Kundgebung (gegen Rassismus) geht,
der muss weder Masken tragen noch Sicherheitsabstände wahren.
Die schlechten Demonstrationen (gegen Grundgesetzeinschränkungen)
werden ins Umland verwiesen oder gleich ganz verboten. Ganz
anders die armen Touristenschweine am Strand von Malle, Rimini
und Krk. Demonstrieren hier in Deutschland - das ist wahre Freiheit.
Das ist Urlaub von Corona.
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