Dinge der Woche: Es naht die Zeit der blutarmen
Gespenster, geifernden Zombies und hohlen Kürbisse. Sie treiben
nicht nur in den modrigen Grüften der europäischen Politik ihr
Unwesen.

Bald
heisst es wieder: Süsses, sonst gibt's Saures! Damit ist nicht
die nächste Drohung von Boris Johnson an die Europäische Union
gemeint, sondern Halloween. Am Abend vor Allerheiligen wird
im angelsächsischen Raum traditionell das Fest der Gespensterkostüme
und glühenden Kürbisfratzen gefeiert.
Auch
hierzulande wird der gruselige Brauch immer beliebter, schliesslich
ähneln viele Menschen in diesem wohlgenährten Land rein äusserlich
mutierten Kürbissen, weshalb sie sich das Geld für aufwendige
Verkleidungen sparen können. Sie verbreiten Angst und Schrecken
ohne zusätzliche Ausgaben.
Für anspruchsvollere
Partygänger stellt sich dennoch die Frage nach einer angemessenen
Köstümierung. Viele stülpen sich farbverschmierte Claudia-Roth-Masken
über, andere schocken als leichenblasser Kramp-Karrenbauer-Zombie.
Wenige Tage vor Halloween verraten uns einige Prominente ihre
Ideen für einen aufregenden Auftritt.
Peter
Handke, Literaturnobelpreisträger und Hassfigur: "Ein genialer
Schriftsteller wie ich ist doch auch nur ein Mensch, oder? Aber
dieser Schriftsteller ist nicht harmlos, er ist ein Kärntner
Dämon, ein Slowene im schwarzen Herzen, dessen Rettung die Anverwandlung
ist. Deswegen dachte ich mir, ich könnte mich für die dekadente
Feier als talentloser Schreiberling tarnen, als jemand, der
Saša Stanišic heisst und dummes Zeug von sich gibt. Was soll
ich sagen? Zorn ist gut, Zorn ist eine Art Liebe. Zorn ist Form.
Hass ist formlos. Weswegen ich mich jetzt doch lieber in eine
Serbische Bohnensuppe verwandle, mein wunschloses Unglück. Happy
Halloween!"
Heidi Klum, Ex-Beautyqueen
und Pro-Sieben-Folterknecht: "Heute Morgen habe ich in
den Spiegel geschaut und diesem alten Mädel darin gesagt: Ich
habe heute leider kein Foto für dich, sorry. Ich muss mich leider
von dir verabschieden, Baby. Der leere Kürbis auf deinem geschnitzten
Hals braucht allmählich eine Hohlraumversiegelung. Am besten,
du gehst als ekelhafte Hexe oder Untote in die nächste Challenge."

Markus
Söder, Robert Habeck des Südens und fränkischer Verwandlungskünstler:
"Wie oft habe ich mich schon gefragt, wer ich bin und wenn
ja, wie viele? Jahrzehntelang legte ich mit jedem neuen Amt
auch meine Ansichten wie alte Kostüme ab. Ich schreckte die
Öffentlichkeit als Shrek, Homer Simpson und verkleidete mich
zuletzt noch als Ministerpräsident Bayerns, meine bisher grauenerregendste
Rolle. Für Halloween habe ich mich noch nicht entschieden. Vielleicht
gehe ich als nächste Bundeskanzlerin? Als Original Nämbercher
Roschdbradworschd? Oder doch besser als Gretl Thunberg? Die
redet nämlich auch so schön giftgrün daher wie ich und hat zudem
diese tollen Zöpfe, an denen sich alle Nörgler aufhängen können."
Holger
Badstuber, Blutgrätsche des VfB Stuttgart und nationales Strafraumungeheuer:
"Zur grossen Halloween-Fete vor dem DFB-Kontrollausschuss
gehe ich definitiv als zottelige, schiedsrichterfressende, rülpsende
Riesenmuschi. Danach stelle ich mir selbst ein Bein oder schiesse
mir ins eigene Knie, sodass es richtig spritzt. Ich bin voll
der Horror-Holger."
|