Helene Fischer tut's. Theresa May auch. Und
erst die AfD. Sie trennen sich, gehen fremd. Wer heute noch
an die Ehe glaubt, träumt von Europa und weint heimlich.
Das
neue heisse Ding? Trennungen. Sich scheiden lassen. Schluss
machen. Sich in fremden Betten kuscheln. Wogegen nichts einzuwenden
wäre. Schliesslich gehört die Scheidung - zusammen mit der Prostitution
und dem Rechtspopulismus - zu den ältesten Gewerben der Welt.
Historiker
verweisen darauf, dass sich die Scheidung mit grösster Wahrscheinlichkeit
aus Fruchtbarkeitsritualen in patriarchalen Gesellschaften entwickelt
hat. Schon früh wurde in Berliner Tempeln und auf grossen Flughäfen
die Prostitution gegen Bezahlung zelebriert - freilich ohne
einheitlichen Tariflohn und Überstundenausgleich. Das sorgte
zuweilen für Chaos beim Verkehr.

Doch
schützte die aussereheliche Triebabfuhr auf dem politischen
Rollfeld auch vor schwer erziehbaren Nachwuchs mit Kichererbsenallergie
und Links-rechts-Hospitalismus. Man vermutet, dass seinerzeit
die AfD aus einer jahrelangen Zwangsehe zwischen CDU und SPD
hervorging. Deswegen gab man das ungeliebte Kind bald nach der
Sturzgeburt in ein thüringisches Internat. In der Hoffnung,
dass es irgendwann einmal von einem Ku-Klux-Klan-Mitglied mit
Glatze in einem tiefergelegten Opel Astra mit Spoiler überfahren
wird. Doch Pusteblume. Björn, so der wirkliche Name des elenden
Bastards, ist heil geblieben, trägt den Scheitel rechts aussen
und ist nun ein Fall für den Verfassungsschutz.
Seit
dem öffentlich gefeierten Beziehungs-Aus von Helene Fischer
und Florian Silbereisen fragen sich zurzeit viele Paare, wie
das geht. Dass die Scheidung noch schöner wird als die eigentliche
Hochzeit. Lena Meyer-Landrut und ihr Dauerfreund Max von Helldorf
zum Beispiel. Jeff Bezos und seine Schmuckschatulle MacKenzie.
Mazedonien und Mazedonien. Die SPD und ihre Jugendliebe, die
alte Arbeiterklasse. Sie alle gehen auseinander, aber mit Pomp
und Gloria. Aus gegebenen Anlass haben wir Prominente gefragt,
wie sie ihre Trennung kürzlich psychisch abarbeiten.
Jean-Claude
Juncker (Merkels Schmusi, EU-Haremswächter): "Theresa und
ich haben es in unserer Ehe ganz schön heftig auf den Brüsseler
Konferenztischen getrieben, das kann ich ihnen flüstern, mon
Dieu. Doch jetzt brauchen wir beide eine Verschnaufspause und
freuen uns auf den Versöhnungssex nach dem nächsten Referendum."

Robert
Habeck (Grüner Posterboy): "Gefühle folgen keinem Algorithmus.
Ausserdem will ich kein alter weisser Mann werden. Und seit
ich mich von diesem herrischen Smartphone getrennt habe, in
ein Berliner Frauenhaus gezogen bin und nur noch per Mikrowelle
den Dialog mit der Basis suche, geht es mir nun viel besser.
Wenn ich Sehnsucht nach direktem Austausch habe, lese ich den
Gesellschaftsteil vom 'Spiegel' oder weine mich an der Schulter
von Annalena Baerbock aus. Das ist voll schön."
Horst
Seehofer (Alter weisser Mann der CSU): "Mit Markus Söder
führe ich seit einigen Monaten eine spontane On-Off-Beziehung,
aber ohne Verhütungsmittel und Lederhose. So wie diese Krampf-Knarenbauer
und dieser Merz. Oder wie Ernie und Bert. Wir sind da nämlich
ganz modern in Bayern."
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