Ding, ding, ding. Die Dinge
dieser Woche handeln mal wieder von einem ungelösten Menschheitsproblem,
drunter tun wir es hier nicht. Und zwar geht es hier um Fahrradfahrer
und Fussgänger und wie sie auf Feldwegen aneinander vorbeikommen,
ohne sich gegenseitig zu verletzen oder zu beleidigen.
Diese
Woche fuhr ich mit dem Fahrrad durch die Weinberge. Vor mir
tauchte ein Mann mit zwei Möpsen auf. Huch, darf man das in
in diesen sexuell sensiblen Zeiten überhaupt noch so hinschreiben?
Möpse, also Hunde, also zweimal so ein Mops? Mein Gott, ich
bin jetzt ganz durcheinander, das muss jetzt am Frühling liegen.

Jedenfalls
war dieser Mann nicht nur mit zweimal einem dieser Möpsen unterwegs,
sondern starrte auch noch auf sein Taschenphon. Er sah mich
also von hinten nicht kommen - und von vorne hätte er mich wahrscheinlich
auch nicht bemerkt. Was sollte ich nun tun? Wenn ich klingele,
lässt er vor Schreck sein Handy fallen. Wenn ich nicht klingele,
ist es aber wohl auch nicht recht. Ich entschied mich es ohne
Klingeln zu versuchen, weil rechts von dem Mann genügend Platz
war und ich ziemlich gemächlich unterwegs war. Ausserdem beschnupperte
zweimal ein Mops recht friedlich den Wegesrand.
Die
Folgen meines Manövers in aller Kürze: Mann erschreckt, brüllt
mich an, ich brülle zurück, wir werden schnell vertraulich,
weil so eine Streiterei funktioniert am besten, wenn man sich
duzt. Ich glaube, ich fragte ihn unter anderem: "Bist du
hier der Obermops, oder was?" Ich sollte mich wirklich
besser im Griff haben.
Aber wie gesagt.
Ungelöste Menschlichkeitsprobleme, sehr ärgerlich. Was das Joggen
angeht, so habe ich eine Lösung gefunden. Wenn ich mich von
hinten an Fussgänger nähere, fange ich möglichst laut zu laufen
an. Ich beginne zu schlurfen, lasse die Joggingschuhe schleifen.
Die Materialabnutzung zahlt mir zwar keiner, aber es funktioniert
so. Die Leute hören es, erschrecken so nicht mehr.

Meine
Fahrradklingel hingegen ruft Platz da, aus dem Weg! Sie ist
so laut und aggressiv, da fühle ich mich nicht richtig von vertreten.
Eigentlich bräuchte ich eine Klingel, die Fussgängern bereits
aus 50 Metern Entfernung zurufen kann "Entschuldigung,
könnten Sie bitte etwas auf die Seite gehen, ich will mit meinem
Fahrrad vorbei!" So ein höflicher Typ bin ich. Aber finde
mal so eine Klingel.
Warum hätte ich
trotzdem Klingeln sollen? Ich habe mich jetzt etwas schlau gemacht
und herausgefunden, dass man so als Radfahrer rechtlich einfach
auf der sicheren Seite wäre. Mein brüllender Obermops hatte
übrigens eine viel schönere Begründung parat: "Weil ich
es dir sage!" Also gut, um des lieben Frieden willen, Nachträglich
alles Gute. Ding, ding, ding!
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