Feinstaub, Stickoxide, Krebs,
Krebs, Krebs. Die täglichen Horrormeldungen über mögliche Gesundheitsgefahren
können nicht gesund sein. Ein Risikoforscher hat mir mal erzählt,
dass auch Angst krank machen kann. Also versuche ich, keine
Angst zu bekommen. Aber es ist schwer.
Kürzlich
hatte ich unter der Dusche eine kleine Panikattacke, als ich
auf dem Shampoo meiner Tochter las, "Mizellen" seien
da drinnen, hiess es gross auf der Flasche. Das klang nicht
gut, fand ich. Aber beim Recherchieren per Google stellte sich
heraus, dass "Mizellen" gefahrlos sind. Ist wieder
nur so ein Marketinggag der Kosmetikindustrie.

Warum
ich dieses hier erzähle? Weil ich mich auf das nächste grosse
Ding vorbereite. Kommenden Mittwoch (am 11. April) tritt eine
neue Verordnung der Europäischen Union in Kraft. Dabei geht
es darum, die "Festlegung von Minimierungsmassnahmen des
Acrylamidgehalts in Lebensmitteln", wie es offizell heisst.
Konkret sollen vor allem Bäcker und Imbissbudenbesitzer dazu
gebracht werden, hellere Brötchen zu backen und auch hellere
Pommes zu servieren, weil je dunkler, desto mehr Aryclamid,
und auch wenn es noch gar nicht nachgewiesen ist, dass Acrylamid
für uns Menschen krebserregend ist, greift die EU da mal vorsorgend
durch.
Kritiker halten das für Bevormundung.
Heller, heller - alles muss immer heller werden. Die EU sorgte
ja sogar dafür, dass im Frühling die Abende heller werden -
durch die Einführung der Sommerzeit. Jetzt sind die Brötchen,
die Chips, die Kekse und die Pommes fällig. Was kommt als Nächstes
dran? Es ist ein Highway to Hell, zugleich aber natürlich auch
ein grosser Erfolg für die Hells Angels der EU-Bürokratie.
Ich
frage mich natürlich, wie unser Staat diese Verordnung kontrollieren
will. Bestellt da der Lebensmittelkontrolleur eine Pommes Rot-Weiss
und sagt dann zum Budenbesitzer: "Hmmm, schön knusprig,
Sie sind vorläufig festgenommen!"?

Immerhin
weiss ich aber schon, was als Nächstes kommen wird. Warnungen
angesichts des Beginn der Grillsaison. Möglichst kein dunkles
Fleisch nehmen und helles Fleisch nicht zu kross braten. Solche
Tipps werden es wieder sein. Beim Grillen kriege man ja das
volle Programm ab: Feinstaub, Stickoxide, Krebs, Krebs, Krebs.
Hat mal jemand ausgerechnet, wie viele Lebensjahre das die Männer
kostet, die meistens am Grill stehen? Wann lese ich von den
ersten tausend Grilltoten?
Übrigens
behaupten Wissenschaftler aus Kanada, einer Hochburg des Barbecue,
dass es ausgerechnet die verkohlten Teile beim Grillgut sind,
die dann im Magen die krebserregenden Substanzen irgendwie unschädlich
machen. Meine Antwort daher an all diejenigen, die mein Grillverhalten
ändern wollen: Da könnt ihr warten, bis ihr schwarz werdet.
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