Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Politik (18. Dezember 2017)
 
Suche nach einer  neuen Koalition:
Unfreiwillie vor!
 

   Die Lage ist ernst. Nach den dramatischen Nachrichten der letzten Tage fragen sich viele, wie es in diesem Durcheinanderland weiter gehen soll.

   Obwohl die 177-seitige Koalitionsverhandlungsprosa in den Top Ten der Bestsellerliste (Kategorie Fantasy) gelandet ist, wird er von der Literaturkritik einmütig verrissen. Helene Fischer ist atemlos, hat aber mit ihrer baldigen Gesundung gedroht. Irgendjemand hat irgendwo behauptet, Dieter Wedel sei vor Jahren bei seiner Bewerbung um Heidi Klums Zuchtmeisterjob bei Germany's Next Spottmodel mit dem Hinweis abgelehnt worden, er argumentiere nicht sexistisch und fies genug, vor allem beim Nacktshooting am Strand. Apropos sadistisch: Angela Merkel wollte noch vier oder zwölf Jahre weiterregieren, heisst es, solange jedenfalls, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Jesses.

   Schliesslich ist auch noch das Amt des Aussenministers vakant geworden. Weil der ehemalige Buchhändler Martin Schulz in dem von randalierenden Juso-Banden völlig verwüsteten Kellerbüro von Würselen sich nun mit einem Barber Shop "Beardy Boy" selbstständig gemacht hat und Sigmar Gabriel fortan als Kindermundkolumnist für "Nido" um mehr Anerkennung für frustuerte Jungväter in Spitzenämtern kämpfen will, droht ein Ohnmachtsvakuum.

   Die sozialdemokratischen Eminenzen suchen derweil unter Hochdruck nach Nachfolgern nicht nur in den eigenen Reihen und Grokotaschen. Es kann praktisch jeden erwischen, das ist wie bei der Afrikanische Schweinepest. Aus schlecht informierten Kreisen wurde uns dennoch eine Liste mit den heissesten Topkandidaten zugespielt.

   Cem Özdemir. Der anatolische Schwiegersohn aus dem Schwabenland ist seit den Jamaika-Sedierungen der Linksaussenminister der Herzen. Der grüne Posterboy ohne Sesshaftigkeitshintergrund und Spitzenposition kämpft schon seit langem für die doppelte Parteizugehörigkeit, für die Legalisierung von Cannabis-Maultaschen und einer Cem-Session in der EU. Supertyp. Kann auch Osmanisch ohne viel Scharf.

   Jupp Heynckes. Ein Diplomat und Gentlement mit Rentenanspruch. Parliert zur Not mit Vollpfosten auch auf Altkastilisch. Hat als Bayern-Trainer schon ganz andere Luschen auf Trab gebracht und in München wertvolle Einsichten im Umgang mit Psychopathen und Diktatoren gesammelt. Auch gut: Heynckes' Kopf leuchtet bei Erregung noch röter als die SPD-Fahne auf dem Willy-Brandt-Haus.

   Laura Dahlmeier. Hat keine Haare im Gesicht, dafür hundertmal mehr Fans als die grosse Koalition. Goldmädel. Trifft immer ins Schwarze. Als gelernte Zollbeamtin liebt sie extreme Grenzerfahrungen und könnte im Ausland für Merkels Flüchtlingspolitik werben. Spricht leider nur sinnentstelltes Bergbayerisch.

   Thomas Tuchel. Guter Mann. Hat aber leider schon abgesagt.
 

 

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