Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (08. Oktober 2017)
 
Das beste kommt noch
 

   Keine Frage, es war eine tolle Woche für alle Freunde der exakten Naturwissenschaften. Drei US-Forscher bekamen den Nobelpreis zugesprochen. Ihnen gelang eine astrophysikalische Sensation. Zum ersten Mal beobachteten sie Gravitationswellen aus dem Universum.

   Solche Wellen entstehen, wenn Masse sich beschleunigt. Ihre Quellen sind von kosmischer Grösse, können etwa zwei Schwarze Löcher sein, die wie Frauke Petry und Alexander Gauland um sich selbst rotieren. Über den genauen Aufenthaltsort der Massenmonster war wenig bekannt. Die Forscher vermuteten die Schwarzen Löcher zunächst in den braun welkenden Landschaften Sachsens, dann auf Boris Beckers Bankkonto. Schliesslich wurde man im Abwehrzentrum des FC Bayern München fündig. Hobby-Astrologe Uli Honess handelte sofort und holte Jupp Heynckes zurück auf die Trainerbank. Im Gespräch waren übrigens auch Horst Seehofer und Thomas Tuchel.



   Ausserdem startete in den Kinos die langersehnte Fortsetzung von Ridley Scotts Filmklassiker "Blade Runner". Die Handlung spielt diesmal im Jahr 2049. Eine Horrorvision: In Berlin regiert eine grosse Tansania-Koalition aus AfD, FDP, DUH, RTL, Grünen und CDU/CSU unter der Führung der 95-jährigen Kanzlerin Angela Merkel.

   Eine Opposition im solarbetriebenen Reichstag ist mit Ausnahme einer herrenlosen Damenhandtasche in der ersten Sitzreihe nicht vorhanden. Der ADAC scheiterte an der Fünfprozenthürde. Die SPD hat nach einem neuerlichen verbalen Ausfall ihrer wiedergewählten Vorsitzenden Andrea Nahles - im Gespräch war auch Thomas Tuchel - den Status einer brutalen Psychosekte und wird vom Staatsschutz beobachtet.

   Zuletzt wurde nach einem 30 Jahre andauernden Streit endlich ein Kompromiss zur Obergrenze für fluchtwillige Deutsche erzielt. Die Aufnahmelager in Ungarn und Serbien sind proppenvoll. Hunderttausende dümpeln auf Kreuzfahrtschiffen im Mittelmeer auf der Suche nach einem Willkommenshafen orientierungslos umher. Vergebens.



   Die ökologische Zukunft im Westen sieht düster aus, denn wo man auch hinschaut, zersiedelte Betonwüsten, funktionslose Mietpreisbremsen, zerfetzte Wahlplakate, seelenlose Burger-und Handyläden, selbstfahrende Pedelecs, brennende Dieselwracks (Euro 6 bis 34), gewaltige Müllkippen und Tsunamis.

   In dieser kaputten Welt verrichtet K (Ryan Gosling) seinen Dienst als Polizist. Und genau wie einst Harrison Fords Held Deckard (der nun als Nebenfigur auftritt) ist auch er ein Blade Runner, der menschenähnliche Replikanten jagt und ausschaltet. Die aufwändigen Dreharbeiten fanden im Weissen Haus und ihm sturmumtosten Schädel von Donald Trump statt. Im Gespräch für Ryan Goslings Rolle war übrigens auch Thomas Tuchel.

 

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