In jungdynamischen Startup-Kreisen längst
weit verbreitet, anderorts noch immer grundlos verpönt: Hunde
im Büro.

1 Lerne
von den Besten
Wie kaum jemand sonst beherrschen Hunde die
hohe Kunst des "Pokerface". Beobachten und lernen
Sie von den Besten, wie Sie in jedem Meeting den Eindruck erwecken,
tatsächlich zugehört und auch alles verstanden zu haben. Niemand
wird erfahren, dass Sie lediglich "Mittagsessen" gedacht
haben.
2 Kreative
Ideen pflanzen und Respekt ernten Der fiese Kollege,
der Sie zum Druckabbau ständig grundlos anbrüllt. Erwähnen Sie
in einem Nebensatz, der Hund heisse "Beelzebub" und
hätte einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und feine Antennen
für brenzlige Situationen. Niemand muss wissen, dass der Hund
"Uwe" heisst und nur einfach gerne schläft.
3 Kommunikation
ist wichtig Ihre Selbstgespräche wirken nur halb so merkwürdig,
wenn Sie dabei gelegentlich den Hund anschauen. Trotzdem Vorsicht,
bitte: Wenn Sie "Wir haben überlegt ..." zum Chef
sagen und abwechselnd auf sich selbst und auf den Hund zeigen,
werden Sie eventuell für unbestimmte Zeit krankgeschrieben.
4 Warum
immer selbst der Schuldige sein Bilanzen, Umsatz, Einlagen,
Auslagen, Optimierung und Co. - die Berufswelt ist herzlos,
mechanisch und lediglich an Profitsteigerung interessiert. Da
bleibt das Menschliche oftmals auf der Strecke. Der Hund am
Arbeitsplatz übernimmt hier die Rolle als sanfter Mediator zwischen
den Welten. Davon profitiert das Unternehmen und auch Sie selbst
- spätestens, wenn es mal nicht nach Plan läuft oder es unvorhergesehen
menschelt. Furzen am Schreibtisch, beispielsweise. Kann passieren,
so ist das Leben. Bei gruppendynamischen Fragen nach der Quelle
des Ungemachs; Einfach auf den Hund schieben. Der wird schon
keine Debatte anzetteln und - ganz ehrlich: Es ist ihm auch
herzlich egal.
5 Fokussiert
bleiben Die Primärinteressen von Hunden sind überschaubar
und belaufen sich grob auf folgende Tätigkeiten: Fressen, spielen,
Blödsinn machen, Streicheleinheiten, Pipikacka und schlafen.
Wer sich das während der Arbeitszeit vor Augen hält, wird auch
die eigenen Ziele nicht aus dem Blick verlieren.
6 Begeisterungsfähig
bleiben Wie oft haben Sie protestiert, das Kantinenessen
würde zumindest teilweise gegen die Genfer Konventionen verstossen?
Ein Blick zum Hund genügt, er würde Ihnen grosse Teile des Mittagsessen
sofort abnehmen. Kein Hund würde sich beschweren, weil es schon
wieder Bockwurst in der Kantine gibt. Begeisterung ist der Treibstoff
von Visionären.
7 Frische
Luft ist wichtig Neben einem ausgeprägten Sinn für Begriffsstutzigkeit
gehört zur serienmässigen Ausstattung eines Hundes ebenso ein
gewisses Mass an Beratungsresistenz. So weigern sich viele Tiere
auch nach Jahren des Trainings, selbstständig zru Toilette zu
gehen oder auch diese sachgemäss zu benutzen. Das ist keine
böse Absicht, sondern hilfreich. Mehrmals täglich bietet sich
Ihnen und freundlichen Kollegen, die stickigen Büroräume für
einige Minuten zu verlassen und den Hund zu einem Baum oder
einer Grünfläche des Vertrauens auszuführen. Das stärkt das
Immunsystem und sorgt obendrein für adäquate Durchlüftung von
Arbeitnehmern und deren Schaffenskraft. Sie werden weniger anfällig
für Krankheiten.
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