Bevor es ans Eingemachte
geht, möchte ich mich bei der Tierschutzorganisation Peta bedanken,
die mir zwei Tafeln vegane Schokolade geschickt hat. Die Tafeln
waren die Reaktion darauf, dass ich mich über eine Tafel vegane
Schokolade ausgelassen habe, die, als Weihnachtsgruss von Peta,
in der Redaktion aufgeschlagen und auf meinem Schreibtisch gelandet
war. Vielleicht, stand in einem Begleitschreiben, würden die
anderen veganen Sorten "mehr Zustimmung" bei meinen
"Geschmacksknospen" finden.
Ich
habe mich über die Schokolade und noch mehr über den Brief gefreut.
Es ist eine Ewigkeit her, dass in einem Brief jemand auf meine
Geschmacksknospen einging. Ausserdem finde ich es rührend, mir
vegane Schokolade zu schicken in der Hoffnung, dass ich meine
Meinung ändern könnte. Da scheint jemand an das Gute in einem
zu glauben.

Auf
meinen Verriss hätte Peta auch anders reagieren können, schliesslich
hat der Verein beste Beziehungen ins Tierreich. Peta hätte einen
Rottweiler auf mich hetzen können, einen Wilhema-Elefanten oder
einen Wolf aus dem Thüringer Wald. Eine Klapperschlange unterm
Kopfkissen wäre auch eine Möglichkeit gewesen. Bei der animalischen
Exotendichte in unseren Grossstädten hätte sich kein Mensch
darüber gewundert. Falls ich die Wahl gehabt hätte, ich hätte
mich für den Wolf entschieden. Da wäre meine Chance am grössten,
es zu Plasberg zu schaffen, zwar mehr tot als lebendig, aber
immerhin.
Selbstverständlich habe ich
die beiden veganen Tafeln unter notarieller Aufsicht geöffnet
und davon gekostet - trotz anfänglichem Misstrauen, immerhin
trug eine Tafel den nach meinem irdischen Verständnis jenseitigen
Namen Nirwana Vegan.
Beide Tafeln vermochten
nicht, mich zu überzeugen, was möglicherweise nicht am Mangel
an Kuhmilch lag, sondern daran, dass es sich bei der einen Sorte
um Bitterschokolade handelte und der Gruss aus dem Nirwana eine
Praliné-Füllung hatte. Ich bin eben ein schlichtes, eingefahrenes
Vollmilch-Gemüt. Setzt man mir eine vegane Schokolade
vor, geht es mir wie Donald Trump, wenn er einen Mexikaner erblickt:
Da baut sich in mir eine Mauer auf.

Falls
Sie, liebe Leser, mein Urteil nicht mit der Überschrift zusammenbringen:
Ich wollte mit der Schlagzeile verhindern, dass Peta abermals
ein veganes Päckchen schnürt. Sollen sich nachfolgende Generationen
das vegane Zeugs reinziehen. Bei mir ist Hopfen und Malz verloren.
Inspirierend
war die Lieferung trotzdem. Habe mir überlegt, ob es Firmen
gibt, die auf einen Verriss ihrer Produkte ähnlich reagieren.
In dem Fall könnte ich mich dazu hinreissen lassen, mal über
Automobile aus heimischem Anbau so richtig abzulästern.
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