Bblubbr. Qualequaaatsch.
Scchlick. Diese lautmalerischen Geräuschfetzen sind die Klangkulisse
des Sommers. Sie dringen aus Häusern und umhüllen Autos, deren
vor Anstrengung stöhnende Scheibenwischer versuchen, die niederströmende
Wassermassen beiseite zu räumen. Der Himmel über Deutschland
zeigt die Farbe eines lange im Keller herumstehenden Freizeitschuhs,
in den Strassenpfützen schwimmen Zigarettenstummel und ausgebleichte
Panini-Bilder. Die Menschen wanken wie Moorleichen zur Arbeit
und wringen ihre Ohren beim Betreten der durchnässten Bürofluchten
aus. Dann wischen sie den feuchten Belag von ihren Computerschirmen
und starren auf Wettervorhersagen, in denen Tiefdruckgebiete
namens Bogumil oder Habakuk ihr tolles Spiel treiben.

Das
hat historische Parallelen. Im Jahr 1816 gab es bereits ein
Jahr ohne Sommer - im Deutschen als "Achtzehnhundertunderfroren"
berüchtigt. Als Hauptursache gilt der Ausbruch des indonesischen
Vulkans Tambora. Warum sich dieses Phänomen jetzt wiederholt,
ist unklar. Es könnte mit dem wiederholten Starten eines Golf
Diesel zu tun haben, dessen Abgase im Raum Bielefeld den Himmel
verdunkelten und zu einer Abkühlung um mehrere Grad Celsuis
führten. Andere Experten machen die jüngsten Trump-Ausbrüche
für die neue Eiszeit verantwortlich. Und was Jogi Löw nach dem
Spiel gegen Ukraine aus seiner Windhose holte, hat auch die
letzten Hochdruckgebiete verscheucht. Die "Apotheken Umschau"
ermuntert die Deutschen, sich an der frischen Luft zu bewegen.
Doch von frischer Luft ist nichts zu spüren. Stattdessen eine
käsige Melange aus Kamel-Dung und dem Gefieder eines altersschwachen
Graureihers.
Die weiteren Aussichten
sind düster. Missernten beim Hanf, aber auch beim Wein und beim
Hopfen, werden dazuführen, dass nur noch Reiche sich das Wetter
schöntrinken oder warm rauchen können. Die anderen sind dazu
gezwungen, im Trockenen zu bleiben und sich mit ihren Ehepartnern
zu unterhalten - was sie seit dem Vulkanausbruch 1816 nicht
mehr getan haben.

Damit
blicken wir in die kommende Woche, wo es örtlich etwas Sturzregen
geben kann. Grauödnis strömt von Westen herein. Die Nacht muss
komplett leer gepumpt werden, sonst droht Dunst bis zru Flussblindheit.
Wolkenfelder ziehen durch, aber kein Sommer zieht hinterher,
und das bei Tiefstwerten der schlechten Laune. Mit Geschwindigkeiten
von 6 bis zu 12 km/h dringt eine neue Depression in unser Gebiet.
Aber insgesamt war das Frühjahr viel zu trocken.
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