Auch wenn Waschmaschinen,
Geschirrspüler, Kühlschränke, Trockner und Herde ein ordentliches
Gewicht auf die Waage bringen - sie bekommen dennoch die Wegwerfmentalität
der Deutschen zu spüren. Nach 12,5 Jahren ist im Schnitt für
Haushaltsgeräte der Ofen aus. Sie werden ausgemustert, selbst
wenn sie noch einwandfrei funktionieren, Die Zahl stammt aus
den Jahren 2012 / 2013, ermittelt hat sie das Bundesamt für
Umwelt. Im Jahre 2014 - wir erinnern uns, der Hausschwamm wurde
zum Pilz des Jahres gekürt, hielten Haushaltsgeräte im Durchschnitt
nicht ein Jahr länger durch.

Doch
schauen wir vor Weihnachten auf erbaulichere Zahlen, dieses
Mal erhoben vom Statistischen Bundesamt. Die im Jahr 2014 geschiedenen
Ehen haben im Schnitt 14 Jahre und 8 Monate gehalten. 20 Jahre
davor betrug die durchschnittliche Ehedauer nur 12 Jahre.
Wir
halten also fest: Eine Ehe hält heutzutage rund zwei Jahre länger
als eine Waschmaschine oder ein Kühlschrank. Dies ist schlecht
für die Umwelt, aber gut für die Institution Ehe.
Vielleicht
ist die These gewagt, aber denkbar ist es schon, dass die vorzeitig
verschliessenen Haushaltsgeräte einen gewissen Einfluss auf
die Haltbarkeit einer Ehe haben. Wenn nach 12,5 Jahren die Gerätschaften
nach und nach ihren Geist aufgeben, raufen sich die Eheleute,
die sich eigentlich längst überdrüssig geworden sind, noch einmal
zusammen. Es geht darum, gemeinsam Kredite für Neugeräte aufzunehmen.
Aber
dann, nach zwei weiteren Jahren, ist der Dampf dann doch irgendwie
raus, der partnerschaftliche Kredit verbraucht. Nun wird vor
Gericht oder unter Zuhilfenahme von einem Mediators geklärt,
bei wem die Haushaltsgeräte und bei wem die Kinder bleiben.
Apropos
Kinder: Die kann man spielerisch an das Problem heranführen,
indem man sie im Mathematikunterricht mit folgender Rechenaufgabe
konfrontiert: Wie viele Wäschetrockner werden in sieben Ehen
verschliessen?
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