Vergangene Woche habe ich
einigermassen amüsiert über einen von der Tierrechtsorganisation
Peta angestrebten Gerichtsprozess berichtet. Sie möchte vor
einem US-Gericht das Recht eines Makaken an einem Bild erstreiten,
das dieser zufällig von sich selbst gemacht hat.
Nun
hat sich der Syndikusanwalt der Organisation, Herr Krishna Singh,
zu Wort gemeldet, und mir erklärt, dass es in dem Fall "um
mehr als um die Urheberrechte des Makaken" an dem Bild
geht. Herr Singh schreibt "Weltweit gehen Tiere als blosse
Rechtsobjekte, d.h. der Mensch kann Rechte an Tieren haben,
Tiere selbst aber können nicht Träger von Rechten sein."
Dies sei die juristische Grundlage, "auf der Menschen täglich
Tiere in Versuchslaboren foltern, in Zoos und Zirkussen einsperren,
in Schlachthäusern töten ..."

Das
Schreiben von Herrn Singh ist sehr umfangreich. Es würde den
Platz dieser Kolumne sprengen. Deshalb möchte ich versuchen,
die Strategie von Peta in meinen Worten wiederzugeben. Peta
will offenbar per Gericht bewirken, dass wir Affen künftig auf
Augenhöhe begegnen. Hätte Peta Erfolg, würde das bedeuten, dass
Affen nicht mehr zu Tierversuchen herangezogen werden oder in
Zoos eingesperrt werden dürfen (ausser es liegt eine schriftliche
Einwilligung desjenigen Affen vor). Nach den Affen würde sich
Peta vermutlich um Kühe kümmern, dann um Hühner. Am Ende der
gigantischen Prozessreihe stünde wohl der Nacktmull.
Wenn
ich die Strategie richtig verstehe, ist es das Ziel der Tierrechtler,
die Menschheit per Gerichtsbeschlüssen zu Veganern zu machen.
Ich fürchte, das wird nicht ganz einfach, wenn man bedenkt,
welchen Aufruhr es hierzulande gab, als die Grünen einen Veggie-Day
pro Woche einführen wollten.
Mich persönlich
beschäftigt eine ganz andere Sache. Wenn dem Mensch die Nutztierhaltung
verboten wird, hätte das nicht das Aussterben von ganzen Tierrassen
zur Folge? Kühe und Hühner gäbe es nur dann noch im Streichelzoo.
Aber halt, Zoos gibt es dann auch keine mehr.
|