Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (23. August 2015)
 
Heisse Luft
 

   Bei der Kommunikation mit Tieren kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Das zeigen zwei Beispiele aus dieser Woche. Erstens: In Indien ist ein Papagei von der Polizei vorgeladen worden, Der Grund, Verdacht auf Beleidigung. Eine 73-jährige hatte ihren Nachbarn beschuldigt, den Papagei abgerichtet zu haben, damit er die Dame beschimpft. Nach Angaben der alten Dame hat ihr eigener Stiefsohn dem Nachbarn dabei geholfen, dem Vogel die korrekte Aussprache der Beleidigungen beizubringen. Das wollten die Gesetzeshüter prüfen. Alle mussten deshalb am Montag auf der Polizeiwache im westindischen Bundesstaat Maharashtra erscheinen. Der Papagei aber hielt seinen Schnabel - und soll nun in die Wildnis entlassen werden.



   Freiheit ist etwas, wovon unser zweites Beispiel nur träumen kann. Die Palästinenser-Organisation Hamas hat vor Kurzem einen Delfin inhaftiert. Der Vorwurf, bei dem Meeressäuger handele es sich um einen Spion. Der Delfin sei mit einer Kamera und tödlichen Pfeilen ausgestattet im Meer aufgegriffen worden. Ob er auch einen Bogen oder eine Armbrust dabei gehabt hätte, ob es sich bei dem "Pfeilen" möglicherweise nur um einen Selfie-Sticks für die Kamera gehandelt haben könnte, ging die Organisation gar nicht erst ein. Über das Schicksal des Tieres ist nichts bekannt. Auch er soll im entscheidenen Moment geschwiegen haben.

   Ausgerechnet Maschinen wie Handtrockner sollen jetzt bei Kommunikationsproblemen helfen. Bevor man die Apparate bei Tieren einsetzt, werden Tests unter erschwerten Bedingungen gemacht. Derzeit geistert das Foto eines solchen Handtrockner durch das Internet. Schaltet man ihn ein, produziert er heisse Luft. Womit wir beim CSU-Vorsitzenden wären. Auf dem Handföhn klebt ein Zettel, auf dem steht: "Für eine kurze Ansprache von Horst Seehofer bitte den Knopf drücken." Und plötzlich können selbst Menschen, die kein Bayerisch sprechen, seinen zentralen Botschaften folgen.

 

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