Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (09. August 2015)
 
Blank
 

   Der Sommer 2015 wird in die Geschichte eingehen als der Sommer, an dem sich die Menschen im Urlaub nackt in die Landschaft stellen. Als der Sommer, an dem sie sich in Gottes freier Natur zeigten, wie Gott sie schuf. So positiv mann man das sehen, muss man aber nicht.

   Womögllich haben das manche Typen auch die Sommer davor schon getan, sich zum Beispiel auf einen für Einheimische heiligen Berg gestellt und blank gezogen. Nur ist es erst aufgefallen, als sie sich dabei fotografiert haben und die Bilder ins Netz gestellt haben. Ich finde, man kann sich an heiligen Orten schon was erlauben. Aber man sollte dabei nicht erwischen lassen. Und man sollte damit nicht auf sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram herumprotzen.



   Im Nachhinein ist es schwer zu sagen, wer zuerst die Hosen runtergelassen hat. Angeblich soll es ein Kanadier namens Emil Kaminski gewesen sein. Ist auch wurscht, in einem mir vorliegenden Foto sehe ich den Kerl breitbeinig auf dem Mount Everest eh nur von hinten. Offenbar hat er nur ein winziges Gemächt, sonst müsste man es zwischen seinen Beinen sehen.

   Ich schlage folgendes vor: Nacktbilder aus dem Urlaub sind okay, solange es die Einheimischen nicht juckt. Schön wäre es, wenn man seinem Tun ein politisches Deckmäntelchen überstülpen könnte. Zum Beispiel, ich protestiere mit diesem Bild gegen den Umgang der EU mit den blanken Griechen.

   Noch ein Wort zu Gott. Angeblich schuf er uns nach seinem Ebenbild. Wen dem so ist, dann rate ich von einem Freibadbesuch ab, sonst kommt mancher Christenmensch am Ende noch von seinem Glauben ab.

   Es geht mir nicht darum, dass man dort Menschen begegnet, die im Lauf der Zeit etwas aus dem Leim gegangen sind. Ich glaube, Gott hätte Verständnis dafür. Als Chef von allem ist er vermutlich auch kein Kostverächter. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Gott eine Ganzkörperrasur über sich ergehen lassen hätte, nur damit seine Tattoos besser zum Vorschein kommen. Das hätte er bei Gott nicht.

 

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