Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (14. Juni 2015)
 
Birnentausch
 

   Sollten Sie an einigen Stellen dieses Textes Kopfschmerzen bekommen, kein Problem. Ich könnte Ihnen meinen Kopf zur Verfügung stellen. Was schlechte Gags betrifft, da bin ich schmerzfrei. Man kann mit mir über alles reden, auch über einen Kopftausch.

   Die Sache mit dem Kopf ist nicht auf meinen Mist gewachsen. Ich habe diese Woche gelesen, dass der italienische Neurochirurg Sergio Canavera den Kopf eines Lebenden auf den Körper eines Toten verpflanzen will. Seitdem geht mir das Thema nicht mehr aus dem Kopf. Man fragt sich natürlich, wo lernt man so was, einen Kopf auf einen Körper zu verpflanzen? In der Hauptschule?



   Nein, im Ernst, ich stelle mir das komisch vor, einen fremden Kopf mit einem fremden Körper zu verbinden. Wer behält da hinterher die Oberhand? Die Birne oder der Body? Unter WIssenschaftlern scheint in diesem Punkt Einigkeit zu herrschen. Das Hirn denkt - und der Rest wird von ihm gelenkt. Auf mich trifft das nicht immer zu. Oft entscheidet bei mir der Bauch - und der scheint, wenn man Frauen glaubt, nicht das einzige hirnferne Organ zu sein, das einen Mann steuert.

   Man wird künftig genau hinhören, wenn es, wie diese Woche, heisst, an der Spitze der Deutschen Bank seien zwei führende Köpfe ausgetauscht worden. Sollte Herr Canavero erfolgreich sein, ist ein neues TV-Format bereits programmiert. Der "Frauentausch" ist tot, es lebe der "Kopftausch".

   Auch wenn die Mehrheit der weltweit im operativen Geschäft tätigen Medizinmänner ihre Köpfe darauf verwettet haben, dass dem Kollegen aus Italien der Eingriff nicht gelingen wird, mein Kopf und mein Bauch sagen mir, dass dei Sache so schwierig nicht sein kann, solange man einige anatomische Grundsätze beherzigt. Wo die Nase ist, da ist beim Kopf vorne. Auch beim Körper gibt es Anhaltspunkte, was Vorder- und Hinterseite angeht.

   Sieht fast so aus, als habe der liebe Gott bei der Schöpfung geahnt, was da auf ihn zukommt.

 

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