Dass Deutschland die niedrigsten
Geburtenrate hat, versaut uns so ein bisschen die Stimmung.
Nicht, dass wir mit den Fingern auf andere zeigen könnten. Wir
haben nicht mal 1,4 Kinder - geschweige denn mehr. Dennoch ist
es bei einer derartigen Platzierung nur zu verständlich, dass
die Familienministerin Handlungsbedarf sieht. Und da der Präsident
des Zentralkomitees der deutschen Katholiken betont hat, die
Studie müsste uns aufrütteln, statt nur zur Kenntnis genommen
zu werden, rütteln wir mit für Alois Glück. Der wusste nämlich
auch zu berichten, dass das Problem nicht die Familienförderung
sei, sondern das fehlende gesellschaftliche Klima für Kinder
und Familien mit Nachwuchs.

Derart
aufgerüttelt sind wir auch gleich auf ein Beispiel gestossen,
wie man es nicht macht. Unnachahmlich vorexeziert von einem
englischen Gericht, das eine junge Frau zu zwei Wochen Gefängnis
verurteilte, weil sie während des Beischlafs ihre Begeisterung
zu laut Ausdruck verliehen hatte. Ein Urteil, das überrascht.
Schreiende Kinder gelten ja schliesslich nicht als Lärm. Warum
sollte das nicht auch für schreiende Erzeuger gelten - und dann
noch während eines Akts, der dem Gemeinwohl dient? Beginnt die
Diskrimmierung also schon bei der Zeugung? Fragen über Fragen
- und dass die Nachbarin der nächtlichen Ruhestörung mit den
Worten zitiert wurde "Das waren die schlimmsten zwei Jahrhe
meines Lebens", sorgte nur noch für mehr Verwirrung.
Vielleicht
hätte es die junge Frau machen sollen, wie eine nicht mehr ganz
so junge Schottin, die eine Hecke pflanzte und diese auf eine
Höhe von stattlichen zwölf Metern anwachsen liess. Was die Nachbarn
zwar nicht beglückte, weil sie selbst bei strahlenden Sonnenschein
das Licht im Haus anmachen mussten, doch der guten Frau viel
Privatsphäre bescherte. Nun muss das Ding nach 30 Jahren weg.
Ob die Geburtenrate wegen des Gewächses siknifikant gestiegen
ist, können wir Ihnen nicht sagen, Zeit genug wäre gewesen.
Ohne Hecke können wir allerdings nur raten: Schrei leise.
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