Man kann gegen die Briten
sagen, was man will, aber wenn es drauf ankommt, kann man sich
auf sie verlassen. Egal, ob es im Zweiten Weltkrieg gegen uns
ging – oder ob es nun gegen Hundehaufen geht.
Neuerdings
bitten die Gentlemen Hundehalter zur Kasse, die die Hinterlassenschaften
ihrer Tiere in Parks und auf Trottoirs liegen lassen. Den Anfang
macht der Londoner Stadtteil Barking and Dagenham. Barking heisst
auf Deutsch Bellen, Dagenham heisst auf Deutsch Dagenham.
Weil
es der Stadtverwaltung stinkt, sich haufenweise die Ausflüchte
und Lügen von Herrchen und Frauchen anhören zu müssen, geht
sie nun wissenschaftlich auf Nummer sicher. Um dem Verursacher
und letztlich dem Halter auf die Spur zu kommen, wolle man sich
mit DNA-Tests behelfen, sagt ein Mann, dessen Namen wie eine
britische Hunderasse klingt: Darren Rodwell ist der Leiter der
Bezirksverwaltung.

Damit
Haufen und Hund von den städtischen Schnüfflern schnell und
zweifelsfrei zugeordnet werden können, muss jeder Hundehalter
von seinem Fifi einen Gentest machen lassen und diesen bei der
Stadt hinterlegen (in dem Zusammenhang erscheint der Begriff
DNA-Code in ganz neuem Licht).
Als
Nichthundehalter und Menschenfreund begrüsse ich selbstverständlich
das Pilotprojekt – finde jedoch, das kann nur ein Anfang sein.
Denn bei der ganzen Diskussion kommt mir die Position der Hundebesitzer
zu kurz. Wie oft sehe ich Hundehalter, die sich mit schwarzen
Plastiktüten bewaffnet nach den Fäkalien ihrer Lieblinge bücken.
Dies ist nicht nur unwürdig, die Position provoziert auch Bandscheibenvorfälle.
Deshalb
mein Vorschlag zur Güte: Wenn wir schon die Hunde genetisch
durchleuchten, warum greifen wir nicht gleich in den Gen-Pool
der Tiere ein? Was hindert uns, ihnen ein Anti-Gassi-Gen einzupflanzen,
das verhindert, dass sie unterwegs ihren Darm entleeren? Sollen
sie doch dort ihren Haufen abladen, wo sie hingehören: in ihrer
Hütte.
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