Rotierende Galaxienhaufen,
Schwarze Löcher und eine mysteriöse kosmische Leere in der Tiefe
des Raumes - nein, es handelt sich bei diesen seltsamen Phänomenen
wider Erwarten nicht um die verglühende Familienpolitik der
CSU oder eine Spielanalyse zum Defensivverhalten des FC Bayern
München nach dem extraterristischen Viertelfinale in der Champions
League. Es sind vielmehr die letzten Rätsel der Menschheit.

Die
Astrophysik ist faszinierend schön und seidenweich wie das Haar
von Doktor Müller-Wohlfahrt, keine Frage. Doch bleibt sie für
den Laien ein respekteinflössendes Buch mit sieben Quadrillionen
Siegeln, so unverständlich wie und bizzar wie das Zölibat, die
Herdprämie, die Hirnströme Alexander Dobrindts oder der Vordruck
für die Einkommensteuererklärung. Man schaut hin - und sieht
doch nur Sterne in der Ferne, als wäre man im Blitzlichtgewitter
durch ein deutsches Schlagloch gerast oder von einer Femen-Aktivistin
mit Konfetti beworfen worden.
Trotzdem
sind die Gesetze der Naturwissenschaften viel leichter zu verstehen,
als man denkt, man muss nur anschaulich darüber sprechen. Zum
Beispiel das Weltall. Alle denken, das sei wahnsinnig kompliziert,
die Planeten, die Milchstrasse und das ganze gottlose Zeugs
da oben. Aber man sollte sich das All nur einmal so einfach
strukturiert vorstellen wie das intellektuelle Nullniveau eines
G-7-Zipfels oder die Jogginghose eines hochbegabten Redakteurs,
der - statt ordentlich Physik zu studieren - lieber irgendetwas
mit Medien machen wollte, seitdem reichlich Fernsehsport treibt,
Horoskope liest und Glossen schreibt. Von Jahr zu Jahr wird
seine Gammelbuxe weiter und weiter und bekommt merkwürdige Beulen
wie ein arbeitsloser Dudelsack oder die hohle Debatte um eine
gebärfreudige 65-Jährige. Den Autorenhosen, Politikerranzen
und die Wissenschaft haben eines gemeinsam: Sie kennen keine
Grenzen! Kurzum, das Universum ist dauerschwanger, expandiert
wie Sigmar Gabriel, dehnt sich immer schneller aus. Für diese
Entdeckung gab es vor einigen Jahren den Nobel-Preis.
Galaktisch!

Ursache
für die kosmischen Blähungen, so die Theorie, muss eine dunkle
Energie sein. Man könnte das Weltentreiben mit dem Duell rivalisierender
Mächte vergleichen. Während die anziehende Schwerkraft alle
Massen zu vereinen sucht (Winterkorn, Klopp, eine Apfelsaftschorle
an einem warmen Frühlingstag), treibt die dunkle Energie sie
mit Gewalt auseinander (Piëch, Klum). Bis vor kurzem wusste
man nicht, woraus diese Phantomenergie besteht oder wo sie sich
befindet. Vermutet wurde sie zunächst in Mainz, unter Thomas
Tuchels Adresse, schliesslich in Mario Draghis Kofferraum. Eine
Forscherin von der ETH in Zürich hat dieser Tage endlich die
Verteilung der mysteriösen Masse gefunden und selbige auf eine
Karte projiziert. Sie ähnelt auf frappierende Weise dem Häkelmuster
von Wolfgang Joops Imker-Burka in der letzten Folge von "Germany's
Next Topmodel". Physik? Nichts leichter als das.
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