Ich weiss nicht, wie Sie
zum Weltuntergang stehen. Mich lässt das Thema kalt. Als Optimist
gehe ich davon aus, dass ich nicht unbedingt dabei sein werde.
Alles andere wäre unerfreulich. Man kennt das aus den Endzeitstreifen.
Eine Apokalypse bringt ja doch Unannehmlichkeiten mit sich,
ganz zu schweigen von dem hysterischen Geschrei.
Ich
komme auf das Thema nur deshalb zu sprechen, weil ich diese
Woche auf „Spiegel Online“ gelesen habe, dass der Weltuntergang
beschlossene Sache sei, nur über das Wie und Wann werde noch
gestritten. Im Auftrag einer schwedischen Stiftung haben Wissenschaftler
nachgedacht und sind auf zwölf Untergangsszenarien gekommen,
alles nichts wirklich Neues, die Bandbreite reicht vom Klimakollaps
bis zum Meteoriteneinschlag.

Mit
persönlich wäre die Version Sonne-bläht-sich-zum-Roten-Riesen-auf-und-lässt-das-Wasser-auf-der-Erde-verdampfen
am sympathischsten. Zum einen wird das erst in drei Milliarden
Jahren der Fall sein. Zum andern könnte man sich vorher noch
einen ordentlichen Biervorrat zulegen und die Angelegenheit
damit etwas in die Länge ziehen.
Was
mir nicht einleuchten mag, ist die Vorstellung, dass künstliche
Intelligenz auf Erden das Kommando übernimmt und die Menschheit
damit überflüssig wird. Vielleicht liegt das daran, dass ich
eine falsche Vorstellung von künstlicher Intelligenz habe. Ich
muss dabei an mein Smartphone und meinen neuen Rasierapparat
denken. Sicher, mein Smartphone kann Dinge, von denen ich nicht
mal weiss, dass es sie gibt, und mein Rasierapparat kennt jede
meiner Bartstoppeln beim Namen. Aber ohne mich wären die Gerätschaften
doch verloren, ihre Existenz wäre sinnlos. Was soll ein Rasierappart
ohne nachwachsende Rohstoffe oder ein Smartphone, über dessen
Oberfläche kein Zeigefinger mehr streicht?
Ich
schreibe das auch, weil man nicht ausschliessen kann, dass intelligente
Geräte hin und wieder Zeitung lesen. Falls dem so ist, denkt
dran, so lange wir die Macht über das Ladekabel haben . . .
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