Noch ist die in jedem Fall
fesselnde Sadomaso-Romanze „Fifty Shades of Grey“ nicht im Kino
angelaufen. Aber schon jetzt melden amerikanische Sex-Spielzeug-Händler
Land unter: Handschellen, Vibratoren, Augenbinden, Peitschen
– alles alle. Um mit den Hauptdarstellern Schritt halten zu
können, plündern viele Amerikaner in ihrer Not Werkzeugkisten,
Verbandskästen, Kofferräume und entheben den Wagenheber seiner
eigentlichen Funktion. Dagegen ist nichts einzuwenden, sofern
es einem nicht peinlich ist, sich bei der nächsten Reifenpanne
eingestehen zu müssen, dass das gute Stück samt Radkreuz im
Hobbykeller oder im Schlafzimmer liegt.
Weil
auch hierzulande mit Versorgungsengpässen zu rechnen ist, wollen
wir der potenziellen Kundschaft mit praktischen Tipps auf die
Sprünge helfen. Sollten bei Frau Uhse und Co. die Regale leer
sein, was liegt da näher, als einen Baumarkt aufzusuchen, bei
dem man ohne hochgestellten Mantelkragen durch den Vordereingang
rein kann? Bei Licht besehen animiert der Hornbach-Slogan „Es
gibt immer was zu tun“ nicht nur zu Bau- und Gartenarbeiten.
Nämliches gilt für „Mach’s einfach mit OBI“.

Nur
Beischlafspiesser geben sich mit Gartenschläuchen, Rasensprengern
und Laubbläsern zufrieden. Wer nach echter Ekstase strebt, der
überwindet Schmerzgrenzen. Also ran an den Speck: Machen Sie
sich an eine Neuverfilmung von „Neues vom Häcksler“.
Natürlich
tut’s beim Fesselsex auch ein Kabelbinder. Wem Stil ein Anliegen
ist, der wende sich besser an die nächstliegende Polizeidienststelle
und bitte unsere Freunde und Helfer um ein Paar Handschellen,
die im Fachjargon übrigens Acht heissen. Am besten, Sie kommen
auf dem Revier so direkt wie humorig zur Sache: „Guten Tag,
mein Name ist Bondage, James Bondage.“ Hans, Günther oder Kevin
klingen da eher blöd.
Sollten es Ihnen
an Mitspielern mangeln, denken Sie dran: In den 70er Jahren
war die Do-it-yourself-Bewegung schwer im Kommen.
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