Jesas, mei, des is scho
a Ewigkeit her, dass i an die Goildalerin denkt ha!
Entschuldigen
Sie den emotionalen Ausbruch, meine lieben Leser. Das hätte
Österreichisch sein sollen. Im Grunde wollte ich nur das zum
Ausdruck bringen, was viele Männer der 50-plus-Generation gedacht
haben, als sie diese Woche von den Dreharbeiten zum neuen Bond
erfahren haben. 007 wird Anfang Januar in der 700-Seelen-Gemeinde
Obertilliach im Gailtal aufschlagen.

Auch
Nicht-Skifahrern ist das Gailtal in Osttirol ein Begriff, seit
die Herren Ambros, Tauchen und Prokopetz Mitte der siebziger
Jahre das Singspiel "Der Watzmann ruft" herausbrachten.
In dem Rustikal spielt eine gewisse Gailtalerin eine zentrale
Rolle, weil sie aufi-strebende Burschen ins Verderben stürzt.
Die
böse Gailtalerin im neuen Bond wird, wie unserer Filmredaktion
gesteckt wurde, von dem zweifachen österreichischen Oscar-Preisträger
Christoph Waltz verkörpert. Die Österreicher sind so stolz auf
ihren Landsmann, dass sie ihm zwei Täler gewidmet haben, das
Grosse und das Kleine Waltzertal. Ohne zu viel vom neuen Bond
zu verraten, an dessen Drehbuch unsere Touristenredaktion massgeblich
mitgestrickt hat: 007 (Daniel Craig) wird im Gailtal das tun,
was er immer tut. Er wird vor malerischen Kulisse Gebäude plattmachen,
Hubschrauber abfackeln und Luxusschlitten zerlegen, so dass
auch der dümmste Aston-Martin-Fahrer begreift, warum seine Karre
so teuer in der Versicherung ist.
Jetzt
nimm schon den Finger von der Tastatur, du Depp!
Sorry,
meine lieben Leser, es gibt hier ein kleines Problem. Der Frauenbeauftragte
unserer Redaktion wollte diesen Text von der Seite kippen, weil
er es nicht einsehen wollte, dass Bond immer von einem Mann
gespielt werden muss. Warum nicht mal von einer Blondine?

Wir
konnten ihn allerdings mit einer jüngst im angesehenen "British
Medical Journal" veröffentlichten Studie überzeugen. Wissenschaftler
hatten die Träger des Darwin-Arwards unter die Lupe genommen,
eines Preises, der posthum an Menschen vergeben wird, die sich
unabsichtlich auf ziemlich dämliche Weise von diesem Planeten
verabschiedet haben. Als hübsches Beispiel wird gern der Terrorist
aufgeführt, der eine Briefbombe verschickt, sie nicht ausreichend
frankiert und die Rücksendung öffnet.
Das
Ergebnis der Forscher lässt keine Zweifel aufkommen. Frauen
sind bei den Nomierten zum Darwin-Award in der Minderheit. Männer
leben riskanter, sind für Schwachsinn anfälliger, weshalb die
Wissenschaftler sich in ihrer "Theorie von den männlichen
Idioten" bestätigt fühlten. Keine Frau unter der Sonne
wäre so bescheuert, für eine greise britische Lady mit Handtäschchen
Kopf und Kragen zu riskieren.
Der neue
Bond löst die Theorie auf spektakuläre Weise ein. 007 wird,
dank tatkräftiger Unterstützung der Gailtalerin, den Nachspann
nicht erleben. Vorausgesetzt, sie haben an unserem Drehbuch
nichts verändert.
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