Es war eine Woche, auf die
Deutschlands besseren Hälften schon lange gewartet haben. Aber
nicht etwa, weil die ziemlich Grosse Koalition sich endlich
auf die Begrenzung des Altherren-Ausstosses von maximal 70 Prozent
in börsennotierten Golfclubs durchgerungen hatte und der alte
Quotenfrauenversteher und Tourneehase Herbert Groenemeyer mit
neuen Liedzeilen wie "Oh oh oh, ich lieb mich durch zu
dir" für eine Kuschelatmosphäre in frostigen Zeiten sorgt.

Nein,
es ist die überraschende Rückkehr des Machos klassischen Zuschnitts,
welche die Damenherzen allerorten verzückt hoppeln lässt. Dabei
dachte man schon, diese ollen Abschlepper mit den armdicken
Goldketten im üppigen Brustfelltoupet gehören längst zu einer
sterbenden Spezies. Es hiess, emanzipierte Männer würden heutzutage
statt heissen Motoröls und toller Puppen lieber volle Windeln
wechseln. Pusteblume. Unser so anspruchsvolles Fachblatt für
intensive Gender-Debatten und obsessive Bartpflege hat aus gegebenen
Anlass drei repräsentative Machotypen der Woche näher unter
die Lupe genommen. Da wäre zunächst
der Typus Wladimir, der das andere Geschlecht mittels verwegenen
Ostblockcharmes und opulenter Geschenke zu putinisieren weiss.
Anders als die meisten westlichen Warmduscher sägt der Wladimir
zur Körperreinigung frühmorgens ein Loch in die zugefrorene
Wolga und taucht schneller ab in die Tiefe als der aktuelle
Rubelkurs. Der Mann ist unberechenbar wie ein mit Kerosin betankter
Lada Niva in der Moskauer Rushhour. Niemand weiss, was er fühlt
oder denkt, nicht mal er selbst oder seine nach innen verspiegelte
Sonnenbrille. Trotzdem: Die Frauen stehen auf das peinliche
Geprotze mit seiner Riesenpipeline und die Millionen. Allen
voran rechtsextreme Hardcore-Darstellerinen aus Frankreich.

Mit
einer ganz sanften Masche lockt der orientalische Ungleichheitsbeauftragte
Recep E. seine willfährigen Opfer auf den west-östlichen Divan.
Der leidenschaftliche Osmane schmiert unbedarften Jungfrauen
alttürkischen Honig um die Mäuler, kitzelt sie mit seinem Schnurbart
an der Ehre und säuselt ihnen heiser ins Ohr, eine Mutterschaft
sei fast noch besser als eine autokratische Präsidentschaft,
woraufhin er den Damen die Fusssohlen küsst und einen Zehnerpack
Kopftücher verspricht. Kaum eine widersteht. Feministinnen und
westliche Fusspflegerverbände warnen vor den perfiden Verführungskünsten
des Recep E.
Rüde geht Volker The Kauder
zu Werke. Der evangelische Playboy aus dem Badischen zwinkert
linksliberalen Grossstadtschicksen so lange ins Gesicht, bis
sie irgendwann bitterlich zu weinen anfangen. Schliesslich beschimpft
er sie als Heulsusen. Manche stehen darauf und winken ihm nach
dem Liebesakt mit Taschentüchern zu. Krank! The Kauder wurden
schon zahlreiche Affären mit berühmten Heulsusen nachgesagt,
darunter Claudia Roth und Sigmar Gabriel.
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