Oft liegen die Dinge näher
beieinander, als man ahnt. Zum Beispiel das B und N auf der
Computertastatur. Beide befinden sich im unteren Bereich, oberhalb
der Leertaste. Links das B, rechts das N. Die räumliche Nähe
der beiden lautlich kaum verwandten Buchstaben ist mir so richtig
erst diese Woche klar geworden, als ich Weib schreiben wollte
und hinterher Wein dastand. Der Vertipper wäre nicht der Rede
wert, wenn er nur in der Zeitung seinen Niederschlag gefunden
hätte. Aber er stand im Internet, das ja angeblich nichts vergisst,
also noch nachtragender ist als das Weib.
Beim
Luther-Wort "Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der
bleibt ein Narr sein Leben lang." können wir davon ausgehen,
dass es so gemeint war und nicht das Weib an erster Stelle hätte
stehen sollen. Der olle Reformator verfasste seine Texte, so
weit bekannt ist, nicht am Laptop. Aber sonst?

Womöglich
wurde uns schon oft ein Weib untergejubelt, wo es eigentlich
um Wein ging. Und umgekehrt. Wenn da etwa steht "Blindverkostung:
Württemberger Wein schneidet glänzend ab". Können wir wir
uns da wirklich sicher sein, dass da nicht die Fleischeslust
die Finger im Spiel hatte und es sich um eine Chauvi-Veranstaltung
gehandelt hat? Und was ist mit dem immer wieder gern zitierten
Neinsager? War da in Wirklichkeit nicht ein Beinsager gemeint?
Gerade
im Polizeimeldungsbereich birgt die Nachbarschaft von B und
N Gefahren. Angenommen, ein Weinbauer, hierzulande Wengerter
genannt, will im Keller nach dem Rechten schauen und stürzt
in einen Bottich randvoll mit Wein. Eine Unachtsamkeit beim
Tippen - und hinterher steht in der Zeitung oder gar im nichts
vergessenden Internet "Wengerter ertrinkt im eigenen Weib."
Auch
auf den ersten Blick harmlosere Unglücke können eine katastrophale
Wirkung haben, wenn die Finger nur einen Zentimeter daneben
liegen. "Wengerter stürzt mit Butte auf den Rücken."
Tja, meine Damen und Herren, das ist gerade noch mal gut gegangen.
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