Alte Seebären sind in Mathematik
richtige Leuchten. Sie können zum Beispiel nahezu mühelos Entfernungen
berechnen und so den Standort ihres Schiffes bestimmen. Wenn
ihnen ein Leuchtturm dabei hilft. Ganz einfach nach dem Satz
des Pythagoras abgeleitet. Distanz in Seemeilen. Etwa so: 2,075
mal Wurzel aus Augenhöhe in Metern plus Wurzel aus Feuerhöhe
in Metern. Das ist gut zu wissen - besonders dann, wenn man
auf einem Boot auf hoher See ist, um Urlaub zu auf einem Leuchtturm
zu machen. Was demnächst zumindestens in der kleinen Heimat
des grossen Pythagoras für viele Erholungssuchende aus nah und
fern leichter als bisher sein dürfte.

Der
griechischen Marine sei Dank. Sie nähmlich will in Bälde die
meisten ihrer knapp 1300 Leuchttürme im Mittelmeer vermieten.
Wegen der Finanzkrise. Na klar! Statt dem knorrigen Turmwächtern
sollen sich zahlungskräftige Touristen in die Lampenhäuser einnisten
und so für Einnahmen sorgen, mit denen die Anlagen instand gehalten
werden sollen. Schon einer der ersten Leuchttürme der Geschichte,
der Koloss von Rhodos, war mangels Wartung eingestürzt. Nach
nur wenigen Jahrzehnten im Jahre 224 vor Christus.
Doch
die Sache hat einen Haken, wie sollte es in Hellas auch anders
sein. Denn die meisten Leuchttürme sind weit weg vom Schuss.
Kerngesund sollten die Urlauber sein, sagt einer, der im vergangenen
Jahr schon mal in einem der Leuchtfeuer probewohnen durfte.
Medizinische Versorgung sei im Notfall wegen der Abgeschiedenheit
nähmlich nicht sofort möglich. Das sollte einen hellhörig werden
lassen. Schliesslich sind die meisten der 9835 Inseln, Felsen-
und Kleininseln, auf den viele Türme stehen, unbewohnt.
Aber
wer weiss? Vielleicht ist so ein gottverlassener griechischer
Leuchtturm ja der ideale Ort, um seine Kinder im Urlaub ablenkungs-
und diskofrei alles das nachholen zu lassen, was sie in Mathematik
verpasst haben. Das nennen Eltern dann ein Leuchtturmprojekt.
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