Glänzende Aussichten für
Schwarzseher. Einer britischen Firma ist es gelungen, das schwärzeste
Schwarz zu entwickeln, das die Welt je gesehen hat.
Das
Schwarz ist so schwarz, dass neben ihm die schwärzeste Schwarzwurst
als blonde Lyoner erscheint. Selbst ein Fläschchen Schwarzriesling
vermag gegen das schwärzeste Schwarz nichts auszurichten, ganz
zu schweigen von Heinos viel besungener „Schwarzen Barbara“
oder Uriah Heeps „Lady in Black“. Das Schwarz ist noch schwärzer,
als es sich der schwärzeste Schwarzmaler in seinen düstersten
Träumen hätte ausmalen können.
Genau
genommen ist das Schwarz gar keine Farbe, sondern eine mit Nanoröhren
beschichtete Aluminiumfolie, die so ziemlich alles einfallende
Licht schluckt. Die Oberfläche schluckt dermassen viel Licht,
dass ihr manchmal ein Rülpser entfährt. Selbst der sonnigste
Sonnentag kann dem Schwarz kein Strahlen entlocken. Es bleibt
zappenduster, so dass dem Tann im Schwarzwald nichts anderes
übrig bleibt, als vor Neid zu erblassen.

Wie
immer, wenn sich Wissenschaftler etwas Kluges einfallen lassen,
so dient auch das schwärzeste Schwarz keinem Selbstzweck. Mit
ihm sollen störende Reflexionen im Innern eines Weltraumteleskops
minimiert werden. Vielleicht wird es irgendwann gelingen, mit
Hilfe so eines Teleskops in die Zukunft zu schauen. Wenn wir
dort dann ein Schwarzes Loch erblicken, das sich rasant auf
uns zu bewegt und uns in gar nicht allzu ferner Zukunft verschlucken
wird wie das Superschwarz das Licht , dann werden wir erkennen,
dass die Forscherei für die Katz’ war. Was uns dann noch bliebe,
wäre schwarzer Humor.
Einstweilen beschäftigen
wir uns aber mit der nahen Zukunft, etwa mit dem Wetter an diesem
bisher doch recht sonnigen Wochenende. Soll ja weitgehend so
bleiben, allerdings könnten am Sonntag ein paar megaschwarze
Gewitterwolken aufziehen. Mit diesen Aussichten wollen wir diese
insgesamt doch recht schwarzhafte Kolumne beschliessen.
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