Der Mann heisst Vitali.
Der Name ist für die folgende Geschichte das A und O. Dass er
obendrein noch Box-Weltmeister im Ruhestand ist - seit dem 16.
Dezember 2013 - schadet nicht. Dass er seit kurzem auch noch
Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew gewählt wurde,
tut eher wenig zur Sache.
Denn aus
Vitali, so haben es sich clevere Werbe-Strategen gedacht, lasse
sich doch was machen. Vor allem, wenn es darum geht, die Reklame-Trommel
für ein Bier zu schlagen. Apropos schlagen, natürlich hätte
man texten können: Trink Warsteiner, das haut dich um! Oder,
Warsteiner wirft dich auf die Bretter. Immerhin hat Vitali Klitschko
87,25 Prozent seiner Gegner ausgeknockt. Was die zweithöchste
Ko-Quote in der Geschichte des Profiboxens ist und nur knapp
von Rocky Marciona mit 87,75 Prozent übertroffen wurde.

Aber
wir kommen vom Thema ab. Ein Boxer namens Vitali - das war wohl
zu verlockend, um daraus nicht zu schlussfolgern, ein alkoholfreies
(!) Bier, für das dieser durstige Hüne seinen Namen hergibt,
sei folglich vitalisierend. Na, fällt der Werbe-Groschen? Vitali
und vitalisierend, ist das nicht der Hammer? Es lebe die Alkohol-Freiheit!
Von wegen, maulte ein in München ansässiger Verein - und klagte
auf Unterlassung. Mit Erfolg. Das Oberlandesgericht Hamm gab
der Brauerei kräftig eins auf den Bierdeckel. Denn das Adjektiv
bringe eine Verbesserung des Gesundheitszustand zum Ausdruck,
und das sei nicht zulässig. Alkoholfrei hin oder her. Und so
schickten die Richter die vitale Brauerei mit einem kurzen Säuferleberhaken
krachend auf jene Bretter, die für manche Boxer bekanntlich
die Welt bedeuten. Weil die Reklame gegen eine Richtlinie der
EU (schon wieder die!) verstosse, indem sie den vitalisierenden
Bier-Begriff "keine speziellen gesundheitsbezogene Angabe"
beigefügt hatte.
Da bleiben wir also
lieber bei dem altbewährten Trinkspruch, der auch unserem Vitali
belieben dürfte: Zwischen Leber und Milz passt immer noch ein
Pils.
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