Es gibt Dinge, die sagt
man nicht. Scheisse zum Beispiel. Ein unappetitlicher Ausdruck,
der auf der hinteren Silbe abschmiert, in Fragen des Klangs
also eher unangenehm daher kommt. "Scheisse sagt man nicht",
predigen wir daher jedem Kleinkind, das bei drei nicht von der
Mutter weggezogen wird. Wobei Kraftausdrücke in den besten Familien
vorkommen, wie wir diese Woche verstört vernommen haben. Selbst
Franziskus sagt inzwischen Scheisse - wenn auch nicht in seiner
Muttersprache Spanisch. Und Franziskus ist nicht irgendein dahergelaufener
Bengel in Jogginghose aus der Nachbarschaft. Jose ist Argentinier,
dazu auch noch Papst, sein Wort also hat Gewicht - ausserdem
bevorzugt er weite Gewänder.

Genau
genommen hat er Cazzo gesagt, was zwar mit dem deutschen Ausdruck
Scheisse vergleichbar ist, wörtlich aus dem Italienischen übersetzt
aber eigentlich Schwanz bedeutet. Der Italiener legt da wohl
andere Schwerpunkte. Eigentlich wollte Franziskus "Casso"
sagen, zu deutsch "Fall". Um den salbungsvollen Satz
zu hauchen: "In diesem Fall würde auch Gottes Fürsorge
in dieser Geste der Solidarität zeigen." Es ging wohl um
den Einfall der Russen in die Ukraine, beschwören können wir
es nicht. Des Italienischen kaum mächtig sind wir erst bei Cazzo
eingestiegen. Der kostenlosen Sprachschule des örtlichen Fussballvereins
sei Dank.
Von der F-Jugend zurück zum
Papst. Schwanz hat natürlich nicht so gut gepasst vor all den
Leuten, mitten auf dem Petersplatz in Rom. Franziskus hat sich
auch gleich verbessert. Ein Rücktritt ist nicht zu erwarten.
Da wird es die Schulleiterin aus dem schönen Weisenburg schwerer
haben. Die wünschte ihren Siebt- und Achtklässlern bei einem
Wettbewerb jüngst viel Glück - und "Sieg Heil". Das
hat dann auch nicht so recht gepasst. Vor all den Kindern, mitten
auf dem Schulhof, bei einem Mausefallenrennen. Dabei sei sie
sie politisch eher grün, klagte sie hernach. Da passt braun
natürlich nicht so gut. Das ist Ihnen wurst? Was sollen wir
dazu sagen? Sch...ade.
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