W. steht vor der Tür. Von
Glühweindämpfen benebelt wähnt man sich seit Wochen im Backwahn.
Natürlich, das Fest der Liebe, da soll es den Lieben an nichts
mangeln. Haben wir auch für jeden etwas Passendes gefunden?
Ist alles wohlfeil in wiederverwendbares W.-Papier verpackt?
Stammt der W.-Baum aus ökologischen Beständen?
Prima,
dann kann das Fest der Nachhaltigkeit ja kommen - mit all seinen
Nebenwirkungen, die man nicht immer mit einem Schnaps beheben
kann. Natürlich werden Sie nach den Feiertagen wieder in ein
tiefes W.-Loch fallen. Aber muss das sein? Wir meinen nein!

Aus
diesem Grund hat sich unsere Redaktion mit dem Ressort "Freizeit
und Familie" etwas besonders ausgedacht. Wir wollen Ihnen
mit einem guten Rat auf die Sprünge helfen, der aber den Vorteil
hat, dass er uns nichts kostet. Gönnen Sie sich doch an den
Tagen vor dem Fest mal etwas Gutes. Beschenken Sie sich diesen
Text. Steigen Sie jetzt aus - vorausgesetzt, Sie haben wirklich
alle Geschenke beisammen. Im anderen Fall sollten Sie dranbleiben.
Denn kurz vor W. kommt diese sonst nüchtern den Weltlauf analysierende
Kolumne nicht umhin, dem Konsum das Wort zu reden und letzte
Geschenktipps zu erteilen.
Bevor wir
unseren Präsentwerbeblock abfahren, noch ein paar erklärende
Worte zum W.-Wort. Wir sind in den vergangenen Tagen von einer
Lawine W.-Karten eingedeckt worden. Oft war nicht von W.-Grüssen
die Rede, sondern von Season's Greetings. Wir waren irritiert,
dann ging uns ein Licht auf. Natürlich, wie konnten wir nur
so unsensibel sein! Wer ständig nur von W. redet, verletzt womöglich
die religiösen Gefühle Andersgläubiger, ganz zu schweigen von
denen der Gottlosen. Deshalb besser Season's Greetings. Doch
kommen wir nun zum Geschäftlichen.
Völlig
zu Unrecht sind Geldgeschenke verpönt. Wenn beim Zaster im Umschlag
keine rechte Freude aufkommen will, dann liegt das selten an
der Art des Präsents, sondern an der Höhe des Betrags. Falls
Ihnen der Gang zum Bankautomaten lästig ist - eine Online-Überweisung
tut's auch. Grundsätzlich gilt: Weniger ist in diesem Fall nicht
mehr.
Gross im Kommen sind Namenspatenschaften.
Er schenkt ihr ein ihren Namen tragendes Wettertief, sie schenkt
ihm ein Hoch. Die Redaktion von "Wetten, dass ...?"
hat zusammengelegt und will den Herrn Lanz mit einem Quotenhoch
überraschen. Nicht weitersagen, er ahnt nichts davon.

Der
Schlager der Saison sind Drohnen. Nachdem selbst die Post an
deren Einsatz denkt, ist der Aufstieg des Marschflugkörpers
des kleinen Mannes nicht mehr aufzuhalten. Ist ja auch kein
Wunder, die Dinger sind praktisch und universell einsetzbar
wie Küchenmaschinen. Ihr Arbeitsbereich geht über den häuslichen
Bereich (Einkäufe besorgen, Müll runterbringen) weit hinaus.
Drohnen bringen Terroristen den Tod und Schuhfetischisten die
neue Lieferung von Zelando. Das schaft nicht mal das Christkind.
Pardon: Das C.-Kind.
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