Was hätte man mit dem Geld
alles machen können! Es hätte gereicht, um sämtliche Holperpisten
der Republik auf Vordermann zu bringen. Selbst für die Bahn
wäre noch ein hübsches Sümmchen übrig geblieben - und sie wäre
für die nächste Kostenexplosion beim Bahnprojekt Stuttgart 21
gewappnet gewesen. Und nicht zu vergessen, der Bischof von Limburg.
Ach was hätte sich Franz-Peter Tebartz-van Elst, den böse Zungen
"Lügen-Bischof" schimpfen, über ein paar Milliönchen
in seinem Opferstock gefreut. Der gute Mann hätte seinen sündhaft
teuren Bischofssitz sogar noch mit einem Fahrstuhl zum lieben
Gott aufpimpen können.
Aber denken
wir nicht nur an uns, denken wir auch an unsere amerikanischen
Freunde. Mit einem Schlag hätten die Amis ihren Haushalt sanieren
und Miss Liberty hätte wieder Touristen hereinlassen können.
Am Ende wäre sogar noch ein Trinkgeld für die lieben Griechen
herausgesprungen.

Man
hätte so vieles Gutes tun können in der Welt, mit dem vielen
Geld - hätte sich der deutsche Autofahrer nicht verweigert.
Feige ist er am Donnerstag, dem deutschen Weltblitzertag, durch
die Gegend geschlichen. Hier und da mal ein Radarleuchten am
Horizont. Aber meist blieb es dunkel am Platz an der Sonne.
Zehntausende Polizisten lagen auf der Lauer, hielten zitternd
ihre Radarpistolen in den Wind. Und für was? Für ein Nasenwasser.
Am Ende soll es das Wetter gewesen sein. Faule Ausrede. Das
Wetter muss immer herhalten, wenn wir historisch was vergeigt
haben.
Gut, vielleicht hätte man die
Autofahrer mehr aus der Reserve locken müssen, die Aktion aggresiver
bewerben und als Blitzerkrieg verkaufen müssen. Aber sei's drum.
Die Chance wurde vertan. Jetzt weiss die Welt, dass der Deutsche
nicht nur klemmt, wenn es darum geht, Syrien zu retten. Dies
sollen sich vor allem die Autolobbyisten hinter ihre Nummerschilder
schreiben, wenn sie mal wieder behaupten, die Autofahrer seien
die Melkkuh der Nation. Die Melkkuh hat gebockt.
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