Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (13. Oktober 2013)
 
Bremser
 

   Was hätte man mit dem Geld alles machen können! Es hätte gereicht, um sämtliche Holperpisten der Republik auf Vordermann zu bringen. Selbst für die Bahn wäre noch ein hübsches Sümmchen übrig geblieben - und sie wäre für die nächste Kostenexplosion beim Bahnprojekt Stuttgart 21 gewappnet gewesen. Und nicht zu vergessen, der Bischof von Limburg. Ach was hätte sich Franz-Peter Tebartz-van Elst, den böse Zungen "Lügen-Bischof" schimpfen, über ein paar Milliönchen in seinem Opferstock gefreut. Der gute Mann hätte seinen sündhaft teuren Bischofssitz sogar noch mit einem Fahrstuhl zum lieben Gott aufpimpen können.

   Aber denken wir nicht nur an uns, denken wir auch an unsere amerikanischen Freunde. Mit einem Schlag hätten die Amis ihren Haushalt sanieren und Miss Liberty hätte wieder Touristen hereinlassen können. Am Ende wäre sogar noch ein Trinkgeld für die lieben Griechen herausgesprungen.



   Man hätte so vieles Gutes tun können in der Welt, mit dem vielen Geld - hätte sich der deutsche Autofahrer nicht verweigert. Feige ist er am Donnerstag, dem deutschen Weltblitzertag, durch die Gegend geschlichen. Hier und da mal ein Radarleuchten am Horizont. Aber meist blieb es dunkel am Platz an der Sonne. Zehntausende Polizisten lagen auf der Lauer, hielten zitternd ihre Radarpistolen in den Wind. Und für was? Für ein Nasenwasser. Am Ende soll es das Wetter gewesen sein. Faule Ausrede. Das Wetter muss immer herhalten, wenn wir historisch was vergeigt haben.

   Gut, vielleicht hätte man die Autofahrer mehr aus der Reserve locken müssen, die Aktion aggresiver bewerben und als Blitzerkrieg verkaufen müssen. Aber sei's drum. Die Chance wurde vertan. Jetzt weiss die Welt, dass der Deutsche nicht nur klemmt, wenn es darum geht, Syrien zu retten. Dies sollen sich vor allem die Autolobbyisten hinter ihre Nummerschilder schreiben, wenn sie mal wieder behaupten, die Autofahrer seien die Melkkuh der Nation. Die Melkkuh hat gebockt.

 

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