Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (06. Oktober 2013)
 
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   Ich habe mich vor einiger Zeit polemisch über die polemische Kampagne einer Tierschutzorganisation lustig gemacht. Die Tierschutzorganisation zog auf Plakatwänden gegen das neue Menschenaffenhaus der Wilhelma zu Felde. Ich hatte mir das Haus angeschaut, nichts Tierunwürdiges entdeckt und meinte, als Primat könnte ich es mir vorstellen, dort meinen Lebensabend zu verbringen.

   Einen Herrn, der sich wohl als Tierschützer bezeichnen würde, hat der Text aufgeregt. Interessant war, dass er es nicht dabei beliess, mich als Hornochsen zu beschimpfen, weil ich von der Unterbringung von Menschenaffen keine Ahnung hätte. Er schien mich für das ganze Leid verantwortlich zu machen, das Tieren angetan wird - für Massentierhaltung genauso wie für Tierversuche. Ich kam mir vor wie einer, mit dem ich mich, Gott bewahre, nich vergleichen will. Er war auf die Erde gekommen, um die Sünden der Menschheit auf sich zu nehmen.



   Ich hätte die Sache längst wieder vergessen, wenn mich diese Woche nicht um Haaresbreite eine Walnuss verfehlt hätte. Dass Nüsse im Herbst von den Bäumen fallen, kommt vor. Das Merkwürdige war, dass weit und breit kein Baum stand. Die Nuss hatte ein Rabe zu Boden fallen lassen. Nun weiss ich, dass Raben kluge Vögel sind und Nüsse knacken, indem sie sie zu Boden fallen lassen. Aber als jemand, dem die Versündigung der Menschen an den Tieren auf die Schultern gelegt wurde, kommt man ins Grübeln.

   Die Sache mit dem Raben hätte man als Zufall abtun können. Aber konnte auch das ein Zufall sein? In Schweden musste ein Atommeiler heruntergefahren werden, weil Quallen den Kühlkreislauf verstopft hatten. Das sei schon vorgekommen, hiess es in der Meldung, aber noch nie so oft. Ich will nichts beschwören, aber sieht ganz so aus, als würde das Tierreich zurückschlagen. Und alles bloss wegen dem scheiss Affenhaus.

 

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