Meine Herren, was haben
wir geschwitzt! Hockten in Businessanzügen vor unseren Bildschirmen
im Büro. Dazu muss man wissen: Als Zeitungsmensch willst Du
auch dann eine gute Figur machen, wenn Dir keine Leser über
die Schulter schauen. Wir sind überzeugt davon, dass man es
merkt, wenn der Autor nur in der Unterhose oder in ordentlichen
Klamotten am Computer sass.
An den
Hosenbeinen und am Rücken lief das Wasser in Strömen herunter.
Womöglich hätte man die Redaktion wegen einer Jahrhundertflut
dicht machen müssen, man schweiss es nicht. Dann aber kam der
Erlöser aus Amerika. Barack Obama. Manche hatten erwartet, dass
er am Brandenburger Tor etwas Geschichtsträchtiges sagt und
erklärt, dass der Guantana-Knast umgebaut werde - die Insassen
kommen in ordentliche Gefängnisse; im Gegenzug zieht die Laienspielerschar
der RTL-2-Serie "Berlin - Tag und Nacht" ein. Dann
wäre die Welt gerechter und das Fernsehprogramm besser.

Doch
bevor Obama mit seiner Ansprache Geschichte schrieb, tat er
etwas viel wichtigeres. Er machte etwas, wozu es keine grossen
Worte braucht. Er legte sein Sakko ab. Der Damm war gebrochen,
und auch wir konnten uns in der Redaktion guten Gewissens unserer
Jacketts entledigen. Beim amerikanischen Präsidenten zeichneten
sich Schwitzflecken unter den Armen ab, unsere Hemden waren
durchnässt wie nach einem Vollbad in der Spree.
Zur
Feier des Tages gingen wir auf die Homepage des SPD-Bundestagskandidaten
Mario Hennig, Wahlkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Er hat, vermutlich
ohne es zu wollen, den Sommerhit des Jahres 2013 getextet: "Hier
im Harz bis Aschersleben / können wir Hennig wählen / Mario
ist ein Garant / für ein sozial gerechtes Land. / Er ist unser
Kandidat, / für den deutschen Bundestag. / Er ist wie wir /
und kommt von hier."
Das unverfälschte
Sommer-Feeling gibt es auf www.mario-hennig.de und gipfelt in
dem Reim: "Hennig an die Spree / wählt alle SPD".
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