Nichts gegen Michelle Hunziker,
36. Die Moderatorin aus der Schweiz sieht nicht nur klasse aus,
sie spricht auch fünf Sprachen und hat Deutsch - wenn der Boulevard
richtig zitiert hat - diese Woche um eine interessante Wortkombination
erweitert. Frau Hunziker ist imi dritten Monat schwanger und
erwartet ein "absolutes Traumkind". Ja, meine Damen
und Herren, Sie haben richtig gelesen, die Sie sich bisher mit
einem normalen Wunschkinddasein zufrieden geben mussten oder
wenigstens an ihrem Wagen ein Wunschkennzeichen spazieren fahren.
Frau Kunziger erwartet kein Wunschkind, sondern ein absolutes
Wunschkind.
Da beginnt man sich selbst
als südwestdeutscher Dialektsprecher, der mit dem Hochdeutschen
seine liebe Mühe hat und insofern nicht einmal anderthalb Sprachen
ordentlich beherrscht, in Reinhold Beckmannscher Manier zu fragen:
Was ist das eigentlich, ein absolutes Wunschkind? Wie fühlt
sich das an? Und man geht mit der Frage schwanger: Wie entsteht
eigentlich so ein Wunschkind?

Was
die Vaterschaft betrifft, scheint die Sache klar, die übernimmt
der Lebensgefährte von Frau Hunziker, Herr Tomaso Trussardi.
Aber damit ist über den Vorgang als solchen, die Zeugung des
absoluten Wunschkindes, noch nichts gesagt. Ist ein absolutes
Wunschkind, im Gegensatz zum Wunschkind von der Stange, ein
Produkt des reinen, edlen Wünschens, das gewissenermassen durch
Gedankenübertragung gezeugt wird? Wenn dem so wäre, dann könnten
wir im Fall der Frau Hunziker von einer unbefleckten Verwünschung
sprechen. Und was hat das alles mit der im Jahr 1999 gedrehten
mässig erfolgreichen italienischen Kommödie "Voglio stare
sotto al letto" ("Ich will im Bett unten liegen")
zu tun, in der Frau Hunziker laut Wikipedia mitgespielt haben
soll? Vermutlich nichts.
Sicher scheint
nur eines: Die von der Frauenbewegung in die Welt gesetzte Forderung
"Der Bauch gehört mir" gilt im Fall von Frau Hunziker
nicht.
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