Smartphones machen dumm

1 Der
Hype "Don't believe the Hype" (Traue dem Rummel
nicht) - das wussten schon die Jungs von Public Enemy im Jahre
1988. Das gilt, aktuell wie eh und je, auch für den Smartphone-Tsunami,
der derzeit über den Planeten schwappt. Und mal ehrlich, wer
braucht die Super-Telefone wirklich? Also wirklich wirklich?
2 Die
Kommunikation Sie Smartphone-Quote liegt in einem Freundeskreis
erfahrungsgemäss bei etwa 80 Prozent. Gut für die Kommunikationsbranche,
schlecht für die Kommunikation. Da werden Spieleabende zum Individualsport
auf dem Handy: "Schon wieder ein neuer Rekord!" Abwesendes
Nicken. Stille.
3 Der
Zwang Wer ein Smartphone hat, der nutzt das auch. Was
auch immer man wissen will, das Handy hat die Antwort. Und das
scheinen viele zwanghaft beweisen zu müssen. Frei nach dem Motto
"Ohne mein Smartphone sage ich nichts" packt man jede
Gelegenheit beim Schopfe und das Handy aus der Tasche.
4 Die
Bequemlichkeit Je smarter (klüger) das Smartphone , desto
dümmer der Mensch. Oder zumindestens bequemer. Die aktuelle
Wetterlage mit einem Blick aus dem Fenster zu beurteilen ist
out - denn dazu müsste man aufstehen und zum Fenster laufen.
Ausserdem out: Sich Termine zu merken, sich Fakten zu merken
- sich überhaupt irgendetwas zu merken.
5 Die
Zeit Früher war ja bekanntlich alles besser. Da hat man
in der Kutsche auf dem Weg zur Arbeit noch ein Buch oder die
Zeitung gelesen und dabei etwas gelernt. Heute tippt man auf
seinem Smartphone herum. Einfach so, um Zeit totzuschlagen.
6 Die
Anti-Erholung Die Erreichbarkeit ist das höchste Gut
des abhängigen Menschen. Sich davon zu lösen ist unmöglich.
Selbst im Urlaub kämpft der Nervtöter ununterbrochen um Aufmerksamkeit.
Ein Update für diese App - eine Neuigkeit in jener - vom sozialen
Netzwerken mal ganz zu schweigen. Klar, dass man diese Smartphones
auch ausschalten kann - aber Hand aufs Herz, wie lange zieht
man das tatsächlich durch?
7 Die
Kosten Smartphones machen nicht nur jede Erholung zunichte,
sie kosten auch so viel wie zwei Wochen Urlaub. 1-Euro-Angebote
hin oder her, die Gesamtkosten stehen in keinem Verhältnis zur
nervigen, kommunikationsverneinenden Wirkung dieser Modedroge.
Und mal ehrlich, wer braucht drei Millionen Frei-Minuten im
Monat?
8 Das
Risiko Wie ärgerlich muss es sein, wenn das teure Handy
auf den Boden fällt und zersplittert? Apple arbeitet zwar an
diesem Problem, aber noch ist das jüngst veröffentlichte Patent
nicht umgesetzt. Man will sich die Katze zum Vorbild nehmen
und mit technsichen Mitteln verhindern, dass das Gerät im Falle
des Fallens auf dem Display landet. Bis dahin bleibt die Angst
vor einem Bildschirm in Mosaik-Optik.
9 Die
Grösse So smart die Geräte auch sind, so gross sind sie
auch. Das macht die Handys nicht nur unhandlich und die Männer
handtaschenabhängig, es sieht auch noch dämlich aus - vor allem
beim Telefonieren. Von wegen, die Zeiten des elektronischen
Totschlägers seien vorbei.
10 Die
Bescheidenheit Es geht einfach nichts über ein kleines,
handliches Klapp-Handy. das kostet so gut wie nichts und kann
so gut wie nichts. Und das reicht.
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