Für den Fall, dass wir uns
kennen und hin und wieder auf elektronischem Weg miteinander
kommunizieren: Seit kurzem bin ich im Besitz eines iPhones.
Falls Sie von mir eine via iPhone abgeschickte E-Mail bekommen,
taucht unter dem Gruss der Satz "Von meinem iPhone gesendet"
auf. Verstehen Sie das bitte nicht als Angeberei. Im Grunde
will ich Ihnen das gar nicht mitteilen. Ich weiss nur nicht,
wie man den Satz wegkriegt.
Ich wüsste
auch nicht, weshalb ich mir auf ein iPhone etwas einbilden soll,
zumal es gar nicht mir, sondern meinem Arbeitsgeber gehört.
Das Ding steht für mich auf der Stufe mit Bosch-Hammer, Kärcher-Hochdruckreiniger
oder Dienst-Passat. Es ist ein Arbeitsgerät, das weder mein
Selbstwertgefühl hebt, noch sexy ist. Im besten Fall ist es
mysteriös, weil ich fühle, dass man damit Dinge anstellen kann,
von denen ich nicht den Hauch einer Ahnung habe.

Unter
Statussymbol verstehe ich etwas anderes als ein unscheinbar
schwarzes Kästchen, das immer vibriert, wenn man es nicht brauchen
kann. Ein Porsche ist für mich ein Statussymbol. Neulich hatte
ich das Vergnügen, einen solchen Wagen zu fahren. Der Spass
war nur halb so gross, weil ich ständig an das iPhone denken
musste und überlegte, ob bei zügiger Fahrweise am Heck ein Spoiler
ausfährt und folgender Satz zum Vorschein kommt: "Überholt
von meinem Porsche."
Durch Zufall
bin ich darauf gestossen, dass man mit dem iPhone eine S-Bahn-Fahrkarte
herunterladen kann. Ging kinderleicht, aber dann hockte ich
im Zug und konnte nicht entspannt die Zeitung lesen, weil ich
mich fragte, was passieren würde, wenn eine Kontrolle käme und
der Akku schlapp macht.
Wie Sie sehen,
traue ich dem Tausendsassa nicht über den Weg und gebrauche
ihn nur mit äusserster Vorsicht. Nicht, dass ich mit ihm vor
lauter Schusseligkeit einen Weltkrieg verursache. Sollte das
passieren, wäre es mir wohler, wenn nirgendwo der Hinweis auftaucht:
"Ausgelöst mit meinem iPhone."
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