Der Mensch wiegt sich gern
in Sicherheit. Man merkt das daran, dass viele Leute beim Heiraten
kein Risiko eingehen. Sie vermählen sich nur mit einem Menschen,
den sie zu kennen glauben. Das mag zwar langweilig zu sein,
schützt im Grossen und Ganzen aber vor bösen Überraschungen.
Nun
gibt es Leute, denen es nicht reicht, den Bund fürs Leben mit
einem oder einer Bekannten einzugehen. Die heiraten an einem
Datum, das man sich leicht merken kann. Dahinter steckt die
Angst, dass es nichts schlimmeres für einen verheirateten Menschen
gibt, als den Hochzeitstag zu vergessen. Dagegen erscheint lautes
Schnarchen bei der Liebe oder sich über die Einparkkünste seines
Partners lsutig zu machen wie ein Kavaliersdelikt.
Wie
Sie an der Zahlenfolge in der Überschrift leicht erkennen können,
war diese Woche wieder ein Tag zum Heiraten, so dass die Standesbeamten
weltweit Überstunden schieben mussten. Als seien ihnen drei
Zwölfen nicht genug, gab sichj ein Paar aus Karlsdorf bei Bruchsal
in 12 000 Meter Höhe das Ja-Wort, auf dem Flug von Frankfurt
nach Puerto Rico. Die Trauung nahm der Kapitän der Boeing 767
vor, ein gewisser Uli Schultz - ein Name, der auf den ersten
Blick harmlos erscheint, aber doch ein gewisses Risiko birgt.
Was, wenn sich die beiden Liebenden später nicht darauf einigen
können, ob sich der Herr Kapitän Schultz nun mit tz oder nur
mit z geschrieben hat? Es wäre wohl sicherer gewesen, der Autopilot
hätte die Trauung vollzogen.
Wobei,
ein gewisses Restrisiko bleibt, beim Fliegen wie bei der Ehe.
Nach Jahren kriegt man sich darüber in die Haare, ob der Bund
fürs Leben an Bord einer Boeing 767 oder einer 747 vollzogen
wurde. Aber selbst wenn man den Hochzeitstag nicht verpennt
und sich beide den Flugzeugtyp als Zeichen der Verbundenheit
eintätowieren liessen, kann etwas schief gehen. Angenommen er
steht am 12.12.24 mit einem Strauss vor seiner Angetrauten und
plötzlich fällt ihm ihhr Vorname nicht mehr ein. In dem Fall
hilft: "Alles Gute zum Hochzeitstag, mein Schatz!"
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