Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (18. November 2012)
 
Schade, dass es bald rum ist
 

   Und? Die Weihnachtsgeschenke für Ihre Lieben schon gekauft? Gutsle gebacken? Echt? Da ziehen wir den Hut vor Ihnen. Ohne Jux, so viel Disziplin verdient Respekt. Auch wenn der Aufwand diesmal für die Katz war.

   Wie? Was? Jetzt sagen Sie bloss, Sie haben noch nix davon gehört? Die Sache mit dem Weltuntergang. Ist an Ihnen vorbeigegangen? Puh. Das ist jetzt blöd. Dachte eigentlich, wir hätten das schon mal erwähnt, an der einen oder anderen Stelle. Ich bin mir sicher, dass mal eine Meldung im Reiseteil eingeplant war. Dann ist die wohl rausgeflogen.



   Álso gut, dann tun wir's halt jetzt. Lieber spät als nie. So bleibt Ihnen wenigstens noch die Möglichkeit, zu reagieren und Weihnachten vorzuverlegen. Auf den 24.11. etwa. Ist doch auch ein hübsches Datum. Unter uns gesagt: Was machen bei gut 2000 Jahren schon vier Wochen aus? Also ich tät es mir an Ihrer Stelle überlegen, sonst hat sich der Aufwand wirklich nicht rentiert. Und Sie haben es wenigstens noch mal gefeiert, bis es so weit ist, am 21. Dezember. Dann nämlich ist Schluss. Aus. Sense. Vorbei. Steht so im Maya-Kalender.

   Bisher bestand immerhin noch die Chance, dass einige davonkommen. Aber nachdem diese Woche die französischen Behörden beschlossen haben, dass sie drei Tage vor dem 21.12. den Zugang zum Hausberg des Örtchens Bugarach sperren, wird nichts draus. Ich weiss nicht, ob das eine gute Idee war. Nicht wegen uns. Wegend en Ausserirdischen, die mit ihrem Ufo dort landen sollen, um ein paar von uns zu retten. Wenn keiner zum Retten da ist, ist das auch nicht die feine französische Art. Die düsen dann wieder ab udn werden rumerzählen, dass wir undankbar seien und uns der Untergang recht geschieht. Aber was kümmert das uns. Wir sind dann nimmer da.

   Nur eines wäre mir wichtig. Dass die Franzosen den Berg gesperrt haben, sollte jemand den Griechen stecken. Die glauben, unsere Kanzlerin sei die Ausgeburt des Bösen. Wenn die Griechen hören, dass die Franzosen für den Untergang der ganzen Menschheit verantwortlich sind, relativiert sich manches.



   Anderseits, wenn ich es mir überlege, vielleicht haben die Franzosen sogar recht: Entweder alle oder keiner. Klingt demokratisch.

   Schade ist es irgendwie doch, dass es bald vorbei ist. Allein schon wegen dem Vertel. Kann an diesem Wochenende den Sack zumachen. Dann war er dreimal hintereinander Formel-1-Weltmeister. Aberd en Schumacher überholen, kann er nimmer. Blöd ist es auch wegen den Kindern. Was haben die sich diese Woche auf die Zukunft gefreut! Können auf Teufel komm raus illegal Songs aus dem Internet runterladen - vorausgesetzt, wir haben ihnen gesagt, dass sie es nicht dürfen. So hätte es sich leben lassen.

   Die Einzigen, die nicht so recht an den Weltuntergang glauben, sind die Franzosen, wie mir scheint. Der Zutritt zu dem magischen Berg bleibt bis 23. Dezember verwehrt, also bis zwei Tage nach dem Weltuntergang. Wer soll da hoch, wenn keiner mehr da ist?
 

 

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