Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (27. Mai 2012)
 
Romanhelden
 

   Die Zeiten, da man über den schönen Vonamen Roman herzog, sind vorbei. Nehmen wir nur mal Roman Arkadjewitsch Abramowitsch, im Nebenberuf russischer Oligarch, im Hauptberuf Besitzer eines englischen Fussballteams. Hat mit seiner Truppe den Bayern die Lederhosen ausgezogen und damit in der Nachnachspielzeit ein sportpolitisches Erdbeben der Stärke 9,8 auf der nach oben offenen Scharfrichter-Skala provoziert.

   Viel hätte nicht gefehlt und unser Schweini wäre aus der deutschen Nationalmannschaft geflogen. Natürlich ist es blöd, wenn man nach einem vergeigten Champions-League-Finale dem Bundespräsidenten den Handschlag verweigert. Aber ist so ein Schweini nicht auch bloss ein Mensch? Im Grunde war der arme Kerl verunsichert, hat er doch bereits in der zweiten Minute wegen eines Handspiels Gelb gesehen. Wenn er jetzt abermals die Hand nimmt, mag er gedacht haben, fliegt er noch nach dem Spiel vom Platz und sein verschossener Elfmeter wird ihm aberkannt.

   Bei der Nachnachbereitung zum Spiel hat am Mittwoch ein gewisser Mario Roman Basler in der Sendung von Frau Maischberger einen Satz losgelassen, der nicht das mediale Echo ausgelöst hat, das er verdient hätte. Herr Basler hat mehrmals zu Frau Maischberger gesagt, dass er mit Frauen nicht über Fussball diskutiere.

   Jetzt kommen Sie uns bitte nicht mit so Spitzfindigkeiten, wie dass der Basler gar nicht Roman heisst, obwohl er nicht aus Basel kommt.

   Alle Augen sind an diesem Wochenende auf den Sänger Roman Lob gerichtet, unseren Star für Baku und die Hoffnung der deutschen Wollmützenindustrie. Es kann kein Zufall sein, dass Roman Lob mit einer romantischen Ballade an den Start geht. Gewinnt der junge Mann, wird er von uns zum Romanhelden erklärt. Roman Lob kommt übrigens aus Neustadt (Wied), das wie Neustadt an der Weinstrasse in Rheinland-Pfalz liegt, von wo Mario Basler stammt. Sachen gibt's.
 

 

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