Habe diese Woche in der
Redaktion eine Belehrung über "vorbeugenden Brandschutz"
bekommen. Vorgeugender Brandschutz ist effektiver als normaler
Brandschutz. Ich bin nun in der Lage, Brände quasi durch Gehirnströme
im Keim zu ersticken. Noch bevor sie entflammt sind. Wenn ich
einen Raum betrete, hören alle Glimmstängel zu glimmen auf und
alle anwesenden Feuerzeuge sind für nichts mehr zu gebrauchen.
Jedenfalls nicht mehr für ihren ursprünglichen Zweck. Man kann
sie noch benutzen, um damit Walnüsse zu knacken.
Ein
wenig fühle ich mich wie Red Adair, jener legendäre texanische
Feuerwehrmann, der immer dann geholt wurde, wenn ein Brandherd
ausser Kontrolle geraten war. Wie alles auf der Welt, so hat
auch der vorbeugende Brandschutz zwei Seiten. Würden alle Menschen
einen Kurs über vorbeugenden Brandschutz besuchen, könnten die
meisten Berufsfeuerwehrleute ihren Job an den Nagel hängen.
Das heisst, absolute Sicherheit gibt es natürlich nicht. Es
ist gut möglich, dass ein Feuer ausbricht, wenn gerade kein
vorbeugender Brandschützer im Raum ist. Dagegen ist man machtlos,
und es empfiehlt sich, den Raum in dem Fall erst gar nicht zu
betreten.

Wenn
in der Redaktion ein Brand ausgebrochen sei, erklärte der Brandschutzbeauftragte
bei seinem Vortrag, sei es ratsam, zügig, aber nicht überhastet
das Gebäude zu verlassen. Ausserdem möge man sich davon überzeugen,
dass in den angrenzenden Räumen niemand mehr arbeite. Falls
dort noch jemand arbeite, möge man ihn warnen, selbst wenn es
sich um eine Person handle, die man nicht mag. Würde mich interessieren,
wer dem Mann mit Interna versorgt hat.
Als
vorbeugender Brandschützer ist man vor Ausgrenzung nicht gefeit.
Die Gefahr ist gross, dass man nicht mehr zu Grillfesten eingeladen
wird. Ich habe mich mit meinen Freunden darauf verständigt,
dass ich künftig erst komme, wenn die Steaks schon durch sind.
Aber bevor die Hütte brennt.
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