Das Gedränge auf den Traumschiffen
lässt nach. Kein Wunder. Wurde manch' Traumreise doch schnell
zum Albtraum. Vor Giglio liegt ein Schiff quer, auf den Seychellen
wurde eines nach einem Brand im Maschinenraum schnell verscherbelt
- und dann sinkt auch noch täglich die "Titanic".
Mutter aller Schiffsunglücke. Mehr Untergang geht kaum, Havarien
so weit das Radar reicht.
Sicher, statistisch
gesehen sind B10 und B27, A8 und A81 weitaus gefährlicher, ist
die Wahrscheinlichkeit, dort ums Leben zu kommen, deutlich höher
als an Bord eines Passagierschiffs - zumindestens wenn Letzteres
nicht gerade von einem lebenslustigen Italiener gesteuert wird.
Gleiches gilt übrigens für den Hai - Albtraum eines jeden Surfers
und Schwimmers - und die Kokosnuss: Laut Statistik wird man
eher von einer Kokosnuss erschlagen als von einem Hai gefressen.
Vielleicht wäre es an der Zeit, die Kokosnuss mit anderen Augen
zu betrachten.
Doch in Sachen Hai und
Schiff helfen Wahrscheinlichkeitsberechnungen nicht weiter.
Lettztlich entscheidet die subjektive Wahrnehmung. Besser, man
bucht beim nächsten Mal den Platz im Rettungsboot gleich mit.
Wer weiss? Vielleicht will der Kapitän ja wieder einem Bekannten
auf dem Festland zuwinken oder einen Eisberg bezwingen. Zudem
empfiehlt es sich, die Besatzung genauer unter die Lupe zu nehmen.
Können sich die Matrosen mit ein paar Brocken Englisch verständlich
machen oder sitzen sie zum Zeitpunkt der Kollision schon im
Beiboot? Im Zweifelsfall rennt man ohnehin am besten dem Kapitän
hinterher. Heisst er Francesco, kennt er den schnellsten Weg.
Falls nicht, weiss man wenigstens, wann der Kahn untergeht.
Wenn alle Stricke reissen und alle Schotte bersten, empfiehlt
es sich zudem, immer eine Frauenperücke am Mann zu tragen. Stichwort:
"Frauen und Kinder zuerst!"
Wer
auf Nummer sicher gehen will, beschränkt sich im Urlaub ohnehin
auf Ausflüge mit dem Tretboot. Dann muss man sich nur noch vor
den Kokosnüssen in Acht nehmen.
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