Die Woche begann
mit einem chinesischen Glücksklee. Sie kennen diese Dinger?
Aussen hart, innen hohl, und wenn man reinbeisst, hat man Keksstaub
und ein Zettelchen im Mund, auf dem draufsteht, was man vom
Leben noch zu erwarten hat. Ich las: "Die Bank wird sich
zu Ihren Gunsten irren." Den Spruch haben die Cinesen vom
"Monopoly"-Spiel abgekupfert. "Bankrritum zu
Deinen Gunsten" heisst es da.
Ich
weiss nicht, ob ein Glückskeks absichtlich die Unwahrheit vorhersagen
kann. Oder ob er sich manchmal einfach nur verhaut. Die Prophezeiung
meines Glückskekses jedenfalls trat nicht ein. Ich habe mehreremals
jeden Tag meinen Kontostand abgerufen. Nicht einmal hat sich
die Bank zu meinen Gunsten geirrt.
Vor
ein paar Wochen hat mir meine Bank für eine Überweisung in die
Schweiz 25 Euro abgeknöpft. Natürlich habe ich mich beschwert.
Daraufhin wurde mir erklärt, dass die Gebühr deshalb angefallen
war, weil ich das Geld in Schweizer Franken überwiesen habe.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte ich wissen müssen, dass
sich die Bank niemals irrt. Weder zu ihren noch zu meinen Gunsten.

Irrtümer
sind Menschen vorbehalten. Beispielsweise Thomas Dold. Der 27-Jahre
alte Mann aus dem Schwarzwald hat diese Woche den Wettlauf auf
das Empire State Building in New York gewonnen. Mal wieder,
muss es wohl heissen. Dold lief bei dem Rennen bereits zum siebten
Mal in Folge vorneweg. Vielleicht sollte man ihm und den 649
anderen, die ihm hinterhergelaufen sind, mal sagen, dass es
im Empire State Building auch Aufzüge gibt.
Weil
auch meine Kollegen zur Gattung Mensch gehören, haben sie das
Recht, mal daneben zu langen. Anstatt sich am Kopf dieser Seite
mit der wirklich entscheidenden Menschheitsfrage dieser Tage
zu beschäftigen, erzählt mit Frau S., bei welchem Wetter meine
Autoscheibe zufriert. Mir wäre es ein dringendes Bedürfnis gewesen
zu erfahren, weshalb man bei dieser Saukälte ständig pinkeln
muss. Jetzt schon wieder.
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