An diesem Samstag ist es
nicht nur der 19. November. An diesem Samstag ist es auch Welttoilettentag.
Wer will, kann sich das merken, da der 19. November immer auf
den Welttoilettentag fällt. Und umgekehrt. Der Welttoilettentag
ist ein weltweites Ereignis. Er wird von den Vereinigten Nationen
seit 2001 getragen und, wenn man so will, klobal begangen.
Zum
Feiern ist niemand zumate, da der Welttoilettentag im Kern eine
ernste Angelegenheit ist. Er wurde wegen der katastrophalen
hygienischen Verhältnisse in armen Ländern und den daraus resultierenden
gesundheitlichen Folgen ins Leben gerufen und nicht, weil die
Klos in deutschen Wohngemeinschaften in einem erbärmlichen Zustand
sind. Im Grudne taugt der Welttoilettentag nicht für eine auf
Heiterkeit bedachte Kolumne wie diese.

Frau
C. aus M. sieht das anders. Sie hat uns vor Wochen schon auf
den nahenden Welttoilettentag aufmerksam gemacht. Vermutlich,
weil sie der Meinung ist, dass der Welttoilettentag zu dieser
Kolumne passt wie der Klodeckel auf die Schüssel. Frau C. schreibt
das nicht, weil sie höflich ist. Aber sie denkt es wohl. So
wie wir denken, dass der Welttoilettentag eine Fundgrube für
Kalauer der allerbilligsten Sorte ist und dass jeder ernstzunehmender
Kolumnist besser die Finger davon lässt.
Wie
unsere Recherche ergeben hat, wird der Welttoilettentag von
einem durch und durch nichtkommerziellen Geist getragen. Der
Anfangsverdacht, dass die weltweit bestens vernetzte Sanitär-
und Klempnermafia dahinter steckt, hat sicht nicht erhärtet.
Dennoch gibt es Branchen, die sich auch an so ein Non-Profit-Ereignis
dranhängen und hoffen, damit Reibbach zu machen. Uns ist das
klargeworden, da Frau C. durch eine bundesweite versandte E-Mail
einer Fotoagentur auf den Welttoilettentag aufmerksam geworden
ist. Offenbar hat die Agentur darauf spekuliert, dass viele
Blätter auf das Thema aufspringen und die Klofotos bringen.
Selbst
am Welttoilettentag versuchen Geschäftemacher sich eine goldene
Nase zu verdienen. Widerlich!
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