Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (13. November 2011)
 
   Street View
 

   Google Street View, haben wir diese Woche gelernt, nimmt nun auch die Welt aus der Flussspektive ins Visier. Dies ist ein wunderbarer Dienst, der Teile der Menschheit voranbringt - nämlich jene sensiblen Zeitgenossen, die schon beim Anblick einer Badewanne seekrank werden. Sie werden künftig vom heimischen Computer aus zu Flussfahrten aufbrechen können.

   Wenn dann in Kürze so ziemlich alles abgelichtet sein wird, sollten wir uns überlegen, ob wir Google Strett View nich Einblick in unsere Privatsphäre geben sollten: Schlafzimmer, Küche, Bad, Klo, Besenkammer. Hätte den Nebeneffekt, dass man dort mal wieder putzt und aufräumt, bevor Google Street View reinschneit.

   Auch wir haben diese Woche unseren Blick streetviewmässig schwiefen lassen und sind auf dem Boulevard fündig geworden. Dort hat "Bild" Oma Hilda präsentiert, eine 80-jährige Dame, wohnhaft in Köln, die RTL-Sehern aus der Casting-Show "Das Supertalent" bekannt sein dürfte. Offenbar hat es das Schicksal mit Oma Hilda nicht immer gut gemeint: Sie bekommt nur eine mickerige Rente und sah sich deshalb vor zwei Jahren gezwungen, sich als Hureetwas dazu zu verdienen, was das Fachblatt für soziale Härtefälle zu folgender Schlagzeile inspirierte: "225 Euro Rente reichten vorne und hinten nicht." Wir können nur hoffen, dass da unterm Strich ordentlich was zusammenkam.

   Ausserdem sind wir im Zoo von Toronto fündig geworden, wo sich die Pinguinmännchen Buddy und Pedro seit langem verdächtig aneinander schmiegen. Offensichtlich sind die Viecher schwul, aber damit soll nun Schluss sein. Buddy und Pedro sollen getrennt werden und sich gefälligst um Weibchen kümmern. Was auf den ersten Blick als schwulenfeindlich ausgelegt werden könnte, dient bei näherer Betrachtung der Arterhaltung. Schwulenfeindlich wäre es zu behaupten, dass Pinguine wie Buddy und Pedro schuld daran sind, wenn die Polkappen schmelzen.
 

 

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