In Island wird die Luft
für Raucher dünner. Wenn es nach den Vorstellungen der früheren
Gesundheitsministerin Siv Fridleifsdottir geht, gibt es in dem
nordeuropäischen Inselstaat Zigaretten bald nur noch auf Rezept.
Tabakkonsumenten sollen auf diesem Weg als suchtkrank gebrandmarkt
werden. Die Einzigen, die dann auf Island noch ungehemmt vor
sich hinpaffen dürfen, sind die Vulkane.
Ähnlich
streng verfährt unsere Redaktion inzwischen mit rauchenden Kollegen.
Sie werden seit dieser Woche einem Stresstest unterzogen. Wer
es nicht auf mindestens 49 Lungenzüge in der Stunde bringt,
dem wird der Raucherstatus aberkannt. Er wird auf Kaugummi-
oder Schokoladenzigaretten umgeschult.
Mit
dieser Massnahme, so heisst es in einem internen Zigarettenpapier
der Chefredaktion, wolle man in der deutschen Medienlandschaft
ein Rauchzeichen setzen und sich um Kollegen kümmern, deren
Zukunft auf der Kippe stehe. Ausserdem werde man dem wachsenden
Umweltbewusstsein in der Gesellschaft Rechnung tragen, indem
man auf der Autoseite vorzugsweise naturnahe Fahrzeuge vorstelle,
allradgetriebene Geländewagen. Wie aus einer Studie der Universität
Essen hervorgeht, sind in Deutschland noch nie so viele sportliche
Geländeautos, sogenannte SUVs, verkauft worden wie in der ersten
Hälfte dieses Jahres. Selbst der Sportwagenbauer Porsche hat
mit dem Cayenne einen SUV im Angebot, der allerdings in Leipzig
produziert wird und nicht in Suvenhausen.
Vom
oft als Schluckspecht verschrienen SUV ist es nur ein Katzensprung
zum Suff, und schon sind wir - auch wenn der Gedanke in diesem
sonnengegerbten Tagen nicht leichtfällt - beim Münchener Oktoberfest
angekommen. Das soll, wie wir einer Meldung der Deutschen Presse-Agentur
entnehmen, heuer "nachhaltiger werden". Es geht um
den umweltverträglichen CO²-Ausstoss beim Masshalten.

Konkret
schaut das so aus, dass die Dächer der Bierzelte mit Solarzellen
begrünt und den Gästen vermehrt Bio-Produkte vorgesetzt werden.
Blaskapellen werden die breite Masse mit "Bio her, Bio
her, oder ich fall' um" auf den Öko-Trend einstimmen. Dem
Umweltausschuss des Münchener Stadtrates schwebt der Null-Energie-Rausch
vor.
So sehr der Mensch eins wird mit
der Natur, so schwer fällt es offenbar der Tierwelt, sich im
komplizierten Ökosystem zurechtzufinden. Mediziner in Neuseeland
kümmern sich derzeit um einen Kaiserpinguin aus der Antarktis,
der vom Kurs abgekommen war. Der Vogel, sagte ein amerikanischer
Meeresbiologe, muss einfach irgendwo falsch abgebogen sein.
Mit Navi wäre das nicht passiert.
Dem
armen Kerl, nach einem Zeichentrickpinguin "Happy Feet"
genannt, musste der Magen ausgepumpt werden, weil er Unmengen
Sand in sich hineingeschaufelt hatte, den er wohl für Schnee
hielt. Unsere Redaktion unterstützt tatkräftig diue Rettungsaktion
und überweist 12,34 Euro nach Neuseeland. Der Betrag ist durch
den Verkauf von Sandkuchen zusammengekommen.
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