Die armen Männer. Am Dienstag
erst feierte die Welt den Internationalen Frauentag. Und wer
musste sich wieder so einiges anhören? Die Männer. Dass sie
der Gleichberechtigung im Weg stehen. Dass sie mit ihrer weiblichen
Seite nichts zu tun haben wollen. Gut, das klingt jetzt nicht
unbedingt aufpeitschend. Aber aufpeitschend soll der Text ja
eigentlich sein.
Lassen Sie mich in
die Wir-Form wechseln. Das wirkt verbindend. Wir Männer sollen
also verantwortlich sein für alles was schiefläuft bei den Frauen.
Uns wird vorgeworfen, wir setzten uns nicht genügend für die
Rechte der Frauen ein. All diese Anschuldigungen. Damit wären
wir Männer klargekommen. Wir hätten zwar vor Wut geweint, shoppen
gehen müssen und mit dem besten Freund drei Stunden telefoniert.
Dann wäre die Sache erledigt gewesen.
Doch
jetzt das! In unserer liebsten Zeitschrift, der "GQ"
(Kurzform für "Gentlemen's Quartely", übersetzt "Die
Vierteljahreszeitschrift des Ehemanns"), haben prominente
Frauen aufgeschrieben, was sie an uns Männern sexy finden.
Veronica Ferres gefallen "Manieren, Höflichkeit und Aufmerksamkeit".
Anja Kohl, die Börsenexpertin der ARD, erwartet sich, dass wir
Männer "äusserlich stark und zu Hause ein Lustobjekt"
sind. Solche Sätze machen uns Männer wütend. Wir sollen für
die Gleichberechtigung kämpfen und in Kontakt treten mir unserer
weiblichen Seite. Gleichzeitig äusserlich stark und zu Hause
ein Lustobjekt sein. Um zu zeigen, wie wütend uns das macht,
elimiere ich im Folgenden das Wort Frauen. Das wirkt noch verbindender.
Denen macht das nichts aus. Die wollen uns Männer doch nur verwirren,
Doch das gönnen wir denen nicht.
Männer,
wir müssen zusammenhalten. Die sollen nicht denken, wir seien
erschüttert in unserer Männlichkeit. Oder wir wüssten nicht
mehr, wo wir hingehören, in dem ganzen Geichberechtigungs-Lustobjekt-Höflichkeits-Gedöns.
Wir beruhigen uns jetzt einfach wieder. Nur ein kleiner Hinweis
für die: Ein schöner Blumenstrauss und ein gutes Gespräch würden
uns dabei helfen.
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