Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (13. März 2011)
 
   Männer
 

   Die armen Männer. Am Dienstag erst feierte die Welt den Internationalen Frauentag. Und wer musste sich wieder so einiges anhören? Die Männer. Dass sie der Gleichberechtigung im Weg stehen. Dass sie mit ihrer weiblichen Seite nichts zu tun haben wollen. Gut, das klingt jetzt nicht unbedingt aufpeitschend. Aber aufpeitschend soll der Text ja eigentlich sein.

   Lassen Sie mich in die Wir-Form wechseln. Das wirkt verbindend. Wir Männer sollen also verantwortlich sein für alles was schiefläuft bei den Frauen. Uns wird vorgeworfen, wir setzten uns nicht genügend für die Rechte der Frauen ein. All diese Anschuldigungen. Damit wären wir Männer klargekommen. Wir hätten zwar vor Wut geweint, shoppen gehen müssen und mit dem besten Freund drei Stunden telefoniert. Dann wäre die Sache erledigt gewesen.

   Doch jetzt das! In unserer liebsten Zeitschrift, der "GQ" (Kurzform für "Gentlemen's Quartely", übersetzt "Die Vierteljahreszeitschrift des Ehemanns"), haben prominente Frauen aufgeschrieben, was sie an  uns Männern sexy finden. Veronica Ferres gefallen "Manieren, Höflichkeit und Aufmerksamkeit". Anja Kohl, die Börsenexpertin der ARD, erwartet sich, dass wir Männer "äusserlich stark und zu Hause ein Lustobjekt" sind. Solche Sätze machen uns Männer wütend. Wir sollen für die Gleichberechtigung kämpfen und in Kontakt treten mir unserer weiblichen Seite. Gleichzeitig äusserlich stark und zu Hause ein Lustobjekt sein. Um zu zeigen, wie wütend uns das macht, elimiere ich im Folgenden das Wort Frauen. Das wirkt noch verbindender. Denen macht das nichts aus. Die wollen uns Männer doch nur verwirren, Doch das gönnen wir denen nicht.

   Männer, wir müssen zusammenhalten. Die sollen nicht denken, wir seien erschüttert in unserer Männlichkeit. Oder wir wüssten nicht mehr, wo wir hingehören, in dem ganzen Geichberechtigungs-Lustobjekt-Höflichkeits-Gedöns. Wir beruhigen uns jetzt einfach wieder. Nur ein kleiner Hinweis für die: Ein schöner Blumenstrauss und ein gutes Gespräch würden uns dabei helfen.
 

 

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