Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (09. Januar 2011)
 
   Schlaf
 

   In den USA steht die Uhr auf fünf nach zwölf. Millionen Nutzer moderner Kommunikationstechnologie sind in der ersten Woche des neuen Jahres von ihrem iPhone nicht geweckt worden. Gerüchten zufolge hat ein Softwarefehler des Geräts die Fehlfunktion ausgelöst. Mehr ist darüber allerdings nicht zu erfahren, weil alle Betroffenen bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch fest schliefen. Ein 115 Jahre alter Erster-Weltkrieg-Veteran, der sich seit hundert Jahren von einem mechanischen Wecker - Modell Marne - wecken lässt, ist die derzeit einzigste Quelle für Informationen aus den USA. Per Fernschreiber tickert er an ein Postamt an der Somme, dessen Kennung ihm aus seiner Militärzeit noch bekannt sein dürfte, folgende Nachricht: "Überall knallt es. Wir schiessen aus allen Rohren."

   Experten rätseln jetzt, welche Bedeutung der dürre Funkspruch hat. Die Ausbeute ist bisher gleich null. Da von dem Weckalarm-Problem auch Apple iPads und Apple MacBooks betroffen sind, schlafen nämlich auch die Experten immer noch.



   Eine Bäuerin aus dem verschlafenen Schweizer Hasli-Tal, die sich auch heute noch von einem Hahn wecken lässt, sagte: "Wenn es in den USA überall knallt, kann ich mir nicht vorstellen, dass alle noch dösen." Wenigstens würde es jetzt auch um die Schweizer Schwarzgeldkonten ruhig, sagte die 93-Jährige, die als geistig umnachtet gilt.

   Ein taubstummer Kriegsdienstverweigerer, den täglich die vorbeikommende U-Bahn weckt, aüsserte schriftlich die Vermutung, wenn in den USA alle "aus vollen Rohren" schössen, müsse zumindestens das Silvesterfest noch ganz normal verlaufen sein.

   Gerüchteweise steckt hinter der Weckpanne der US-Geheimdienst. Um die Wächter der Informationsfreiheit von Wikileaks auszuschalten und Datenlecks zu verhindern, habe er die Apple-Software manipuliert. Das berichtete ein Schläfer des Geheimdiensts.

 

 

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