
Ich
heisse Sie, meine lieben Leser, an einem der kühlsten Plätze
in dieser Ihrer Zeitung willkommen. Dass es hier so angenehm
ist, hängt weniger mit dem insgesamt doch recht wohltemperierten
Text zusammen als mit den Gesetzen der Physik. Selbst wenn ich
heisse Luft produzieren würde - dies könnte an der erfrischenden
Kühle, die von dieser Kolumne ausgeht, nichts ändern, denn:
Warme Luft steigt nach oben. Dieser Text steht unten. Falls
Sie wissen wollen, warum die Luft das tut, dann lassen Sie Ihren
Blick nach oben schweifen und lesen den Text meiner Kollegin
Julia Letzeyer.
Es gibt Menschen, die
stöhnen unter der Hitze - und das, obwohl sie nicht mal in einem
ICE sitzen. Die Probleme mit den Klimaanlagen der Schnellzüge
hat dazu geführt, dass man bei der Bahn momentan keine Sitz-,
sondern nur noch Schwitzplätze reservieren kann.
Ich
schätze die Temperaturen der vergangenen Wochen, die aus Deutschland,
wie ich gelesen habe, einen Glutofen gemacht haben. Ich fühle
mich pudelwohl im Glutofen Deutschland. Wer im Glutofen im eigenen
Saft schmort, dem kann kein Mensch an den Karren fahren. Glutofeninsassen
können sich Dinge erlauben, die man ihnen sonst nie durchgehen
lässt. Ich hätte meine oben genannte Kollegin auch Lutzeier
oder Lutzmeier schreiben dürfen. Der Einzige, der mit einer
Abmahnung hätte rechnen müssen, ist der Wettergott.
Wissen
Sie übrigens, wer vom Klimawandel am meisten profitiert? DIe
Libellen, weil sich deren Larven schneller entwickeln und sie
mehr Nahrung finden. Die Antwort "Katzen, weil die Mäuse
schneller schlappmachen" war falsch. Habe ich in einem
Hitze-Quiz auf der "Spiegel-Online" gelernt, das ich
während meiner Arbeitszeit gemcht habe.
Da
ich neun von zehn Fragen richtig beantworten konnte, wurde ich
zum Sonnenkönig gekrönt. Ich sei hitzebeständig, heisst es in
der Auswertung, solle jedoch, wenn es wieder kälter wird, eine
Reise in die Sahara buchen. Muss mal mit meinem Chef reden.
Vielleicht schickt er mich ja in die Wüste.
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