Früher hatten es die Männer,
die nicht den gängigen Grössenanforderungen entsprachen, leichter.
Sie konnten sich zum Kaiser krönen lasen und Kriege anzetteln.
Nun sind Kaiser in den vergangenen Jahren etwas aus der Mode
gekommen und mit Kriegen macht man sich beim wahlmündigen Volk
auch nicht gerade beliebt. Das Einzige, was einem kleinen Mann
noch übrig bleibt, ist Macht. Viel Macht.
Schwer
zu sagen, wie mächtig der französische Staatspräsident Nicolas
Sarkozy ist. Auf jeden Fall ist er 1,65 Meter gross. Seit der
deutsche Staatsmann Helmut Kohl von der politischen Bühne verschwunden
ist, fällt magelnde Körpergrösse auf europäischer Ebene nicht
mehr so sehr ins Gewicht - könnte man meinen. Italiens Staatschef
Silvio Berlusconi zieht im Vergleich zu Sarkozy mit 1,64 Meter
sogar den Kürzeren. Dennoch spielt der Körperwuchs nach wie
vor eine Rolle, was man daran merkt, dass die Präsidentengattin
Carla Bruni bei offiziellen Anlässen stets mit flachen Absätzen
erscheint.
Madame Bruni aber ist, trotz
ihrer Länge, im Falle Sarcozy das kleinere Übel. Wie diese Woche
bekannt wurde, hat der Staatspräsident an seiner Grösse, beziehungsweise
Kürze schwerer zu tragen, als angenommen. Nach einem Bericht
der Zeitung "Le Parisien" duldet der konserative Politiker
keine grossgewachsenen Bodyguards mehr. Seine Leibwächter sollen
durch Leibwichter ersetzt werden. Prompt schlug der britische
"Guardian" Sarkozy Al Pacino und Danny de Vito vor,
was gemein ist. Das sind gar keine Bodyguards.
Offenbar
haben kleine Männer in Frankreich ein besonders schweres Los.
Vor ein paar Jahren wurde einer Diskothek das Austragen von
Zwergenweitwurfwettbewerben verboten. Dies sei menschenverachtend,
urteilte ein Gericht. Dagegen klagte eines der menschlichen
Wurfgeschosse. Für ihn käme der Beschluss einem Berufsverbot
gleich.
Wäre interessant zu erfahren,
was der Kerl heute so treibt. Womöglich ist er als Politstar
gross rausgekommen.
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