Dinge, so oder so

 

Die Dinge der Woche (25. April 2010)
 
Fucking gut
 

   Wir dürfe mit Fuck und Recht behaupten, dass wir die Letzten sind. Überall, meine Damen und Herren, war schon vom Triumpf der stolzen Fuckinger zu lesen. Nein, nicht die aus dem hohen Norden, die heissen Fickinger. Die Fuckinger stammen aus dem bergigen Süden, aus Österreich.

   Die Menschen aus Fucking haben sich beim europäischen Markenamt durchgesetzt und dürfen im Spätsommer ein Bier mit dem hübschen Namen "Fucking Hell" ausschenken. Warum nicht? Das Bier aus Fucking ist ein Helles. Der Grieche spräche von Hellas.

   Erst wollte das europäische Markenamt, das im spanischen Alicante sitzt, den Namen nicht zulassen, weil "Fucking Hell" im Englischen so viel wie "Verdammte Hölle" bedeutet. Fucking Hell sei zweideutig, hiess es - aber dann erinnerte man sich bei der Behörde daran, dass Alicante auch nicht eindeutig ist. Nehmen wir nur mal den Satz "Mein Freund Ali cante eine Tante, die kam aus Valencia und nicht aus Alicante". Das ist verfuckt zweideutig.

   Schlimm genug, dass die englischsprachige Welt uns schon auf anderen Gebieten ihren Stempel aufgedrückt hat. Sie zettelte den Siegeszug der elktronischen Post an, nur damit wir keine Fuckse mehr verschicken. Auf der Strecke blieb die persönliche Note des Absenders, die bei handgeschriebenen Fucksen, sogenannten Fucksimiles, viel mehr zur Geltung kam als bei E-Mails.

   In Fucking, so war zu lesen, sollen immer wieder Engländer auftauchen und nach dem "Fucking Major" verlangen. Erst mal hat dieser Witz einen fucking Bart und zweitens heisst das "Fuckinger Bürgermeister". "Fuckinger Bürgermeister" klingt wie "Staatlich Fuckinger", also fucking great.

   In den achtziger Jahren gab es eine Punkgruppe namens "Fucking gute Bürger Band". Die kam nicht aus Fucking / Österreich, die kam aus Stuttgart / Germany. Einer ihrer Hits hiess "Judith, du bist so furchtbar stupid". Damals war das ein Aufreger. Heute fuckt das kein Schwein mehr.


 

 

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